Klagenfurt Land / Ferlach (Borovlje)

   

Die Stadt Ferlach liegt im Rosental, der Siedlungskern auf einer Anhöhe östlich des Loiblbaches. Urkundlich 1246 als "Vörelach" erwähnt, erlangte Ferlach seit dem 16. Jh. durch die Büchsenerzeugung Bedeutung. Die Tradition der Büchsenmacher ist seit 1558 nachweisbar. Gebiet in und um Ferlach gab es Mitte des 18. Jahrhunderts 247 Büchsenmacher- meister. Geringe römerzeitliche Funde weisen auf antike Verkehrsverbindung über den Loiblpass hin. 9010 erhielt Ferlach das Markt- und 1930 das Stadtrecht verliehen. Im Jahre 1997 fand in Ferlach die Kärntner Landesausstellung „alles jagd“ statt.

Vor 1524 Bau der Kirche mit zwei Seitenkapellen, davon die nördliche "Franz Xaver-Kapelle" erhalten. Das ursprüngliche Altarraum vor 1563 mit Sakramentsnische. Die Kirche wurde dem hl. Martin geweiht und war Filiale der Urpfarre Kappel, deren Grenzen später das Landgericht Hollenburg übernimmt. In Ferlach seit Ende des 17. Jh. ein Benefiziat als Seelsorger. Vor 1747 wird der Turm in seiner heutigen Gestalt erbaut, dreigeschossig, mit Zwiebelhelm und Laterne (1775). 1799 wird Ferlach als selbständige Pfarre errichtet.

 

Die Pfarrkirche hl. Martin liegt erhöht abseits vom Marktplatz.1969/1970 erfolgte ein Neubau an Stelle eines kleinen barocken Baues. Nur die West-Fassade mit vorgestelltem Turm und nördlich eine Kapelle blieben erhalten. Der Neubau stammt von Anton Zemann.

Eine Wappenplatte Maria Eva Victoria von Silbernagel, gestorben 1571, an der Außenwand der Kirche.

Der Hochaltar wurde um 1780 errichtet, mit Altarblatt von Josef Sattmann (Mitglied des Viktringer Malerkreises um die Familie Moro) "Hl. Martin". Links Statue eines Bischofs (Martin oder Hermagoras), rechts ein Diakon (Laurentius oder Fortunat).

Der südliche Seitenaltar mit dem hl. Josef, der das Jesuskind in Händen hält; umgeben von den beiden Johannes, links der Täufer, rechts der Evangelist mit Kelch und Schlange. Oben der Hl. Franz von Assisi, links hl. Leonhard, rechts hl. Ulrich.

Der nördliche Seitenaltar hat in der Mitte Maria als die Unbefleckt Empfangene, zu Füßen die Erdkugel, die fest im Griff der Schlange zu sein scheint. Rechts hl. Apollonia, links hl. Katharina. Oben Mitte: Ölbild hl. Margareta, rechts hl. Luzia, links hl. Barbara.

Die Farbglasfenster des Kirchenschiffs nach Entwürfen von Karl Bauer (1905-1993). Im Fenster beim rechten Seiteneingang der hl. Martin teilt seinen Mantel. In die großen Glasflächen eingelassen sind die Fenster der alten Ferlacher Kirche, die Szenen aus den Kriegen gegen die Türken zeigen:
Einzug des Kaisers Leopold in das befreite Wien (1683), Seeschlacht bei Lepanto, Markus von Aviano segnet Kaiser Leopold und König Johann Sobieski.

Östlich von Ferlach an der Straße nach Waidisch und Zell Pfarre gelegen. Nach 1744 aufgrund eines Gelübdes durch die Familie Silbernagl errichtet. Das Kirchlein ist auch Begräbnisstätte einiger Familienmitglieder.
 
Die Kirche wurde 1962/63 erweitert.
Altar mit gewundenen Säulen, in der Mitte Hl. Josef mit dem Jesuskind, links hl. Elisabeth und hl. Anna, rechts deren Gatten Zacharias und Joachim.

Das Schloss Ferlach, Büchsenmacher- und Jagdmuseum am Sponheimerplatz Nr.1. Im 18. Jh. entstanden aus einen Bau der 1. Hälfte des 16. Jh. Repräsentativer Umbau um 1781 zum Hammerherrenhaus der Gewerkenfamilie Silbernagel. Weitere Umbauten im 19. Jh. Seit 1987 im Besitz der Gemeinde Ferlach. 1995/96 Adaptierung für die Landesausstellung "alles jagt" und Errichtung eines Anbaus nach Plänen von Josef Klingbacher.

Loiblstrasse Nr. 6, das Bezirksgericht ist ein repräsentativer Bau mit Turm mit schlossartigen Formen. Erbaut 1906.

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