Klagenfurt Innenstadt / Domkirche, Domplatz

Die heutige Dom- und Stadtpfarrkirche St. Peter und Paul ist 1578 (nach der Klagenfurter Reimchronik 1581) von den protestantischen Landständen als repräsentatives Bethaus der neuen Landeshauptstadt errichtet worden.

Sie ist die älteste Wandpfeilerkirche Österreichs und eine der bedeutendsten Kirchenbauten, die im 16. Jh. von den Protestanten im gesamten deutschen Sprachgebiet errichtet wurde. Blick auf den Dom vom Stadtpfarrturm aus.

Vorbilder für den weiträumigen Saalbau mit der drei Seiten umlaufenden doppelgeschossigen Empore könnte die Schlosskirche von Stettin (1575-1577) oder mitteldeutsche Bethäuser, wie jene von Torgau oder Augustusburg gewesen sein.
Baumeister der Klagenfurter Kirche war der Bürgermeister von Klagenfurt, Christoph Windisch, der offensichtlich nur auf die Planung von Johann Anton Verda Einfluß nahm.

 

Der Nordseitige Zugang zur Kirche war bis zur Errichtung der Domfassade 1973 Haupteingang und erhielt schon um 1700 einen Säulengang als Verbindung zu dem in der Lidmanskygasse stehenden Porticus. Dieser Torbau wurde 1879 neu erstellt und mit Statuen ausgestattet, die von der Hand Francesco Robbas stammen und die 1737 geschaffene Johannes-Nepomuk-Säule des Alten Platzes schmückten. Diese Statuen wurden später durch nazarenische von Josef Veiter ersetzt. Restaurierung der reich gestalteten Schauwand im Jahr 1976. Der Arkadengang zum Kirchenportal wurde leider abgebrochen.
Dom- und Stadtpfarrkirche, Ostseite.

Imposant ist der annähernd 18 m hohe Hochaltar. Mächtige, in ihrem Unterteil kannelierte Kunstmarmorsäulen und Pilaster tragen ein wuchtiges Gebälk, über dem ein zweites, volutenartig geschwungen, aufscheint. bekrönt werden diese Säulenarchitekturen von großen Engelstatuen, die den Vorhang vor dem gleichfalls von Engeln gehaltenen Ovalbild mit der Heiligsten Dreifaltigkeit von Daniel Gran zur Seite halten.

1665 stiftete Fürst Orsini-Rosenberg den Bau der Franz-Xaver Kapelle an der Südseite des Kirchenschiffes. 1669 war die Ausstattung des Raumes mit "Stuckzier" abgeschlossen.

Beachtenswert wie der Hochaltar ist auch die 1726/27 erstellte Kanzel, deren Figurenschmuck von Christoph Rudolph stammen soll. Aus ihrem mit Blüten und üppigen Ranken geschmückten Korb sitzen die vier Evangelisten mit ihren Symbolen.

Dom- und Stadtpfarrkirche, Westseite.

23 Freskenbilder sind auf Gewölbe und Wandflächen verteilt. Diese Gemälde erfuhren während des 19. Jh. (durch Lexer) und ab 1929 durch August Veiter eine gründliche Erneuerung, so daß ihre ursprüngliche Qualität nicht mehr erkennbar ist.
Statue der Heiligen Hemma im Innenhof an der Nordseite des Domes.

 

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