Wießner H. / III Textauszug |
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Seite 302 in Farrach bestehende Glashütte nahm ihn in Verwendung.
Die dortige Glashütte kam freilich bald ab. Als 1842 die Kohle stark im
Werte stieg, wurde neben den alten Kohlengrubenfeldmaßen im Freien ein
Kohlenausbiß entdeckt, der sich als Fortsetzung des bisher gekannten Flözes
darstellte. Der Neuschurf wurde von Josef Ruckgaber und Karl Lebitsch aus
St. Paul gemutet und der Lehensbrief auf eine einfache Feldmaß unter dem
Namen Concordialehen Andersdorf II ausgefertigt. Das Kohlenflöz wurde
nahe am Ausgehen zu Tage mit dem losefistollen angefahren, aber wegen des
mangelnden Absatzes wurden keine weiteren Ausrichtungen vorgenommen. 1847
starb Josef Ruckgaber und die halbe Grube ging an seinen Sohn Josef, früher
Werksbeamten beim Grafen Henckel über. 1852 verkaufte Ruckgaber die halbe
Grube an den Grafen. Wegen mangelnden Absatzes wurde die Grube nur in
Rechten gehalten. Die wenige Kohle, die erhaut wurde, lieferte man an die
Hüttenverwaltung in Frantschach und an die Fabrik in Kollnitz ab. 1852
belief sich die Förderung nur auf 92 Zentner. Andersdorf I befand
sich noch immer in den Händen des Wolfsbergers Josef Offner. Nach Karl
Lebitsch ging die halbe Grube an Jakob Domnig zu Wolfsberg über. Auch
1857 konnten keine Abnehmer für die -Kohle gefunden werden. Der dortige
Stollen war 1858 etwa 50 Klafter lang und durchfuhr das Hangende der
beiden Kohlenflöze. Der eine davon war 3, der andere 6 Schuh mächtig.
Die Tagdecke betrug an der stärksten Stelle 5 Klafter. In der Folge wurde
der Bergbau immer gefristet. Das Braunkohlenbergwerk (Lignit) St. Stephan bei
Wolfsberg wurde zuerst für die Grubersche Bleiweißfabrik in
Wolfsberg in Verwendung genommen, später setzte dort Paul Herbert den
Abbau fort. Ein 9 bis 10 Schuh mächtiges Kohlenflöz trat dort zu Tage.
Allem Anschein nach war zu erwarten, daß das Abbauwürdige Flöz sowohl
dem Streichen als dem Verflächen nach anhalte. Der sich immer mehr
lichtende Holzbestand machte es bei dem großen Brennstoff bedarf
Frantschachs erwünscht, für dieses Raffinierwerk einen billigen
Brennstoff zur Verfügung zu haben. Zu diesem Zwecke ging man 1856 daran,
vier Bohrlöcher niederzustoßen, von denen drei tatsächlich auf Kohle
stießen und eine Mächtigkeit des Flözes von 9 Schuh feststellten. Das
vierte Bohrloch wurde wegen Taubheit verlassen. Die ersten drei Bohrlöcher
erreichten die Kohle in einer Tiefe von 17 bis 38 Klafter, beim vierten
Bohrloch war man auf 58 Klafter gegangen.
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