Wießner H. / III                                                                           Textauszug

 

Seite 301

spitzen des dritten Lagers auf einen weiteren Kohlenflöz in einer Mächtigkeit von 7 bis 14 Fuß, der zu den drei anderen völlig gleich lief. Der hohe Gehalt an Asche, bis zu 18 Prozent, ließ dieses Kohlenvorkommen als wenig abbauwürdig erscheinen. 1853 wurden in Wiesenau 30.501 Zentner Kohle gefördert, wobei sich der Zentner auf 10 Kreuzer stellte. Im nächsten Jahre erreichte man in Wiesenau das Hauptflöz, wo das Abbaufeld vorgerichtet wurde. Dort teufte man ein acht Klafter tiefes Gesenke ab, stieß aber auf viel Wasser und sah daher von weiterem Absenken ab. 1856 erhaute man 31.381 Zentner Braunkohle und schritt an die Anlage eines 120 Klafter langen Unterbaustollens im Liegenden, welcher mit einem im Kohlenflöz getriebenen und bis zum Tage reichenden Aufbruch in Verbindung stand und so auch die Wetterzirkulation bewirkte. Der Abbau vollzog sich in Form eines pfeilermäßigen Verbaues, wobei das Hangende zu Bruch gelassen wurde. Die Förderung ging auf dem Unterbaustollen mittels ungarischer Hunde vor sich. Im Mai 1857 brach im nordwestlichen Teil des Flözes ein Grubenbrand aus, welcher mit großer Geschwindigkeit und Kraft um sich griff. N ach einem vergeblichen Versuch, seiner von der Grube aus Herr zu werden, verdämmte man die Gruben und leitete vom Tage aus durch den Wetteraufbruch den vorbeifließenden Klieningbach hinein. Als man 1857 den Abbau wieder aufnahm, zeigte sich der Brand aufs neue, so daß der Bach wiederum in die Gruben geleitet werden mußte. Trotzdem konnten 1857 an die 28.600 Zentner Kohle gewonnen werden. 1858 stieg die Produktion auf 34.200 Zentner, durch eintretende Absatzstockungen aber sank 1859 die Erhauung auf 19.000 Zentner zurück. Die Belegschaft zählte 14 Mann. Die Kohle wurde der Hauptsache nach an das Walzwerk Frantschach geliefert. Als 1863 Frantschach stillgelegt worden war, fiel damit der Hauptabnehmer der Wiesenauer Kohle weg und die Grube kam allmählich außer Betrieb. Nur für die Raumheizung der gräflichen Werkgebäude wurde ein mäßiger Abbau, der sich im Jahre auf 3000 bis 5000 Zentner belief, aufrecht erhalten. Schließlich wurde auch dieser eingestellt.

Ein anderer Braunkohlenbergbau befand sich in Preblau, früher auch als Pröbl bezeichnet. Diesen Bergbau erkaufte Graf Hugo von dem Eisenhüttenbesitzer Specker in Waldenstein im Jahre 1851. In der Hauptgrube war im Streichen nach Nordwest ein Flöz, 4 bis 5 Fuß mächtig, zu beleuchten. Der Abbau wurde durch reichlich zudringende Wässer gehemmt, so daß man 1852 von der tiefsten Talsohle einen Hauptunterbau anlegte. Die Belegschaft zählte nie mehr als 10 bis 15 Mann. 1854 stellte man den Bau des Zubaustollens ein, da man nichts erreichte.

Ein dritter Kohlenbergbau oder, besser gesagt, Lignitbergbau befand sich hinter dem Dorfe Andersdorf, in der Gemeinde Steinberg. Bereits der Wolfsberger Gewerke Offner verwendete den dortigen Lignit zum Eigenbedarf in seinen

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

zurück....