Wießner H. / III Textauszug |
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Seite 297 gewesen. Man baute vorwiegend auf zwei Hauptlagern, die
durch ein Schiefermittel getrennt waren. Das Hangende bildete das
sogenannte Schwarbodenlager, das Liegende das Philippilager. Auf dem
Streichen nach Osten traten oft bedeutende Vertaubungen ein. Zur
Untersuchung der tieferen Sohle wurde 1853 ein Unterbau, der Rudolfibau,
begonnen. Die Erzförderung ergab Braun- und Weißerze mit einer
Jahresproduktion von 70.000 bis 90.000 Zentner, wovon etwa 5000 Zentner
auf Braunerze, der Großteil auf Weißerze entfiel. 1860 wurde ein drittes
Lager, das sogenannte Josefilager, abgebaut. Oft niedergehende Wolkenbrüche
richteten an den Zufahrtwegen Zerstörungen an, die große Kosten
verursachten. Noch 1817 lag die Produktion um 85.500 Zentner, fiel aber
rasch ab und wurde schließlich eingestellt. Neben den großen Eisenbergbauen in der Wölch, am
Loben und Theißenegg gab es auch kleinere kurzlebige Schürfe, so
in Limberg bei St. Gertraud am linken Ufer der Lavant. Man teufte
dort einen Schacht ab und erreichte einen 2 Schuh mächtigen Erzgang von
Braunerz. Da sich nach weiterem Vordringen die rohwandige Aushüllung
nicht veredelte, gab man den wasser- und wetternötigen Bau auf. Ein
anderer Eisenbergbau befand sich in Pölling, 3 Stunden westlich
von Wolfsberg am Ostabhang der Saualpe. Nach längeren Schurfversuchen
wurde 1857 der Abbau energisch begonnen und die gewonnenen Erze in St.
Gertraud verhüttet. Es handelte sich um Magneteisenstein von feiner körniger
Struktur und der Erzgang hatte eine Mächtigkeit von 4 Schuh. Er keilte
sich aber nach unten aus und in zwei Jahren war der linsenförmige Stock
ausgehauen. Auch am sogenannten Schmerlaib (Schmelakogel), etwa
eine Stunde nördlich von St. Leonhard, war ein alter Bergbau, worauf die
vielen Schlackenhalden und Reste von Ofenanlagen hinwiesen. Die Erze
bestanden aus Spateisenstein und Brauneisenstein, die in Kalklagern des
kristallinischen Gebirges eingebettet lagen. Die vorkommenden Lager
zeigten eine Mächtigkeit von 2 bis 3 Schuh. Der Verfolg der Erzmittel
gestaltete sich wegen des stark zudringenden Wassers und des großen
Gebirgsdrucks sehr kostspielig. So ließ man den Bergbau 1858 wieder auf,
nachdem man 2866 Zentner Erz gefördert hatte. 1869 wurde er wieder
erhoben, lieferte aber nur spärliche Erträgnisse.55)
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