Wießner H. / III Textauszug |
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Seite 296 AG. die Lavanttaler Montanbetriebe übernahm, wurde auch
die St. Gertrauder Hütte mit dem dortigen Floßofen modernisiert und die
alten Frischfeuer gänzlich aufgelassen. 1846 traten dann die Grafen
Henckel-Donnersmarck in die Besitzrechte der Wolfsberger AG ein und
erzeugten auf dem neuerbauten Hocl1ofen in St. Gertraud täglich an die 40
Zentner Roheisen, das vorzugsweise in Frantschach verarbeitet wurde. Immer
mehr fühlbarer Mangel an Kohle wies auf die Zeit hin, da es nicht mehr möglich
sein würde, mit derartigen, vom Brennstoff so weit entfernten Werken
ernstlich den immer schärfer werdenden Konkurrenzkampf durchzustehen. Das
unter den Rosthorn und der Wolfsberger AG rasch aufgeblühte Hammer- und
Walzwerk Frantschach zählte um die Mitte des 19. Jahrhunderts eine
Belegschaft von 100 und mehr Arbeitern. Man erzeugte vorwiegend Schienen,
die beim Bahnbau der Südbahn Verwendung fanden, Schiffsbleche, Kessel und
dergleichen ging an den Triestiner Lloyd. Das Werk wurde in den Fünfzigerjahren
zwecks leichterer Versorgung mit mineralischem Brennstoff ins Murtal nach
Judenburg und teilweise auch nach Zeltweg übersetzt. Das Hüttenwerk Kollnitz fällt zwar aus dem
historischen Rahmen ehemaliger Bamberger Besitzungen, da es auf St. Pauler
Grund stand, gehörte aber im 19. Jahrhundert zum Wolfsberger
Montankomplex. Das Werk Kollnitz war jungen Ursprunges und erst 1795 vom
Bankale eingerichtet worden. Die ursprüngliche Konzession lautete auf
zwei Hart- und vier Weichzerrennfeuer mit zwei Hammerschlägen. Erzeugt
wurden jährlich gegen 5000 Zentner Roheisenblattel. Nach Einbau eines
Kastengebläses und Verwendung von Vorwärmeherden stieg die Produktion
auf 15.000 Zentner im Jahr. Bis 1839 erzeugte man in Kollnitz Draht und
Nagelwallascheisen, das in Puschen zu 250 Pfund in die Lombardei
verhandelt wurde. Seit aber die Eisenbahnbauten eingesetzt hatten,
verlegte man sich in Kollnitz auf die Belieferung des Walzwerkes
Frantschach mit dem nötigen Material und Kolbeneisen. Kollnitz zählte
eine Belegschaft von 47 Mann. 1850 begann man mit der Erzeugung von
Tragfedern aller Art für Eisenbahnwagen und Fuhrwerke. Die ersten
Facharbeiter zur Federnerzeugung hatte man von Berlin hierher kommen
lassen. In den Sechzigerjahren ging man auf die Produktion von Waggon- und
Wagenachsen über, arbeitete aber immer mehr mit Verlust, da die hohen
Kosten der Brennstoffzufuhr die Produktion zu sehr belasteten. So ging
auch Kollnitz allmählich zu Grunde.
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