Wießner H. / III                                                                           Textauszug

 

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24 Kreuzer an den Mann gebracht werden. Die gelieferte Kohle sei weich und schlecht. Der Graf wolle das ganze Werk schon zu wiederholten Malen verkaufen, habe es aber bis jetzt nicht anbringen können. Man bitte daher um Erlaß der Eisenfron. Hauptabnehmer für das Waldensteiner Eisen war um diese Zeit die Firma Offner in Wolfsberg, die im Jahre an die 100 Meiler und mehr Walloscheisen von dort bezog. 1790 übernahm Offner die Waldensteinsche Eisenproduktion pachtweise. Am 31. Oktober 1805 erwarb er die ganze Anlage um den Preis von 150.000 f1, wobei er freilich nur 40.000 f1 in bar bezahlte und den Rest schuldig blieb. Bei der sich schon am Horizont allmählich abzeichnenden Inflation war dies keine schlechte Spekulation. Die Anlagen in Waldenstein bestanden damals aus dem Floßofen, einem Walloschhammer mit vier Feuern und einem Streckhammer mit zwei Feuern. Die Zahl der Beschäftigten betrug 81 Köpfe. Die Erzgewinnung von den eigenen Gruben belief sich im Jahre auf etwa 7000 Zentner. Offner scheint das Werk gut geführt zu haben, denn 1809 standen Einnahmen in der Höhe von 88.376 fl 11 Kreuzer Ausgaben von 59.838 fl 13 Kreuzer gegenüber. Erzeugt wurden pro Jahr an die 2200 Zentner Walloscheisen und 400 Zentner Streckeisen. Mit dem Ende der Napoleonischen Kriege traten neue Schwierigkeiten ein, die allerdings nicht nur Waldenstein allein betrafen. 1815 war die Erzausbeute der eigenen Gruben so gering, daß die Hämmer zeitweise stillgelegt werden mußten. Wiederholt rissen Unwetterkatastrophen Teile der Werkanlagen weg, so 1825, zerstörten die Straßen und schwemmten viellagerndes Erz hinweg. Der Schaden belief sich in dem angedeuteten Jahr auf mehr als 10.000 f1. Grubenerwerbungen in der Wölch führten zu Zwistigkeiten mit den Gebrüdern Rosthorn.

1829 wurde in Waldenstein ein neuer Floßofen erbaut und am 2. Mai dieses Jahres angeblasen. Drei Jahre später starb der alte Offner und das Werk übernahm sein Sohn Johann Michael. Die Geschwister sahen von der für Gewerken so verderblichen Erbteilung insoferne ab, als sie ihre Quoten auf dem Unternehmen liegen und mitarbeiten ließen. Von den 24 Erzgruben waren die meisten wegen schlechter Zimmerung eingestürzt. Am ergiebigsten erwiesen sich die Gruben Jakobi, Pulverturm und Michaeli. Viele Stollen mußten wegen zudringenden Wassers aufgegeben werden. Die Waldensteiner Gruben lagen gegen das Theissenegg zu, wiesen eine Belegschaft von rund 50 Mann auf und lieferten in den Dreißigerjahren an die 30.000-40.000 Zentner Braunerze, Spateisenstein, Glanzerze und Eisenglimmer. Der Eisengehalt dieser Erze war sehr variabel und schwankte zwischen 15 und 60 Prozent. Die hochprozentigen Erze ließen sich wegen ihrer Strengflüssigkeit nicht allein verschmelzen und mußten mit minderwertigen vermengt werden, besonders die des Wilhelmstollens waren dazu geeignet. 1836 erzeugte der Waldensteiner Floßofen nach dem Berichte Doktor

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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