Wießner H. / III Textauszug |
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Seite 272 die Eisenerzgruben in der Pack aufgeschlagen24)
sowie Blähhäuser und Hämmer dort errichtet. Ungnad betrieb den Bergbau nicht allein, sondern in
Gemeinschaft mit anderen Gewerken. Aus 1539 ist eine Aufzeichnung des
Berggerichtes St. Leonhard überliefert,25) in der die
verliehenen Gruben im Waldensteiner Graben und die dortigen Gewerken
namentlich angeführt werden. An Gruben werden genannt: die Gottsgab am
Preitenwald, ebenda St. Georg, St. Siegmund, St. Sibillen, Reichsglück,
Marx, Neidhart, St. Jakob und St. Philipp. An Gewerken scheinen auf: Bärtl
Lavanttaler, Wolf Stampfer, Hans Brunner, Veit Stumbl, Georg Pesolla,
Leonhard Weinmann, Kaspar Wentzler, Georg Grabschaft, Georg Kranich,
Matthias Muntschart, u. a. m. An der Grube Gottsgab hatten nicht weniger
als 29 Gewerken Anteile, sie muß also sehr ergiebig gewesen sein. Unter
den Gewerken befanden sich auch zwei Frauen. Groß scheint auch die Zahl
der Knappen gewesen zu sein, da im Zeitraum vom 24. April bis Dezember
1539 nicht weniger als 65 Scheffel Weizen, 108 Scheffel Korn und 52
Scheffel Hafer dahin verfrachtet wurden. Typisch für die frühneuzeitlichen Bergbau- und
Handelsunternehmungen ist das Bestreben, sich durch Privilegierung jede
Konkurrenz vom Leibe zu halten. So richtete auch Hans Ungnad Freiherr von
Sonnegg an die Hofkammer das Ersuchen,26) dem Bistum Bamberg
und anderen Gewerken zu verbieten, im Waldensteiner Revier Eisenbergwerke
oder Werkgaden zu errichten. Er habe dort mit vielen Kosten die
Waldensteiner Eisengruben erhoben, Blähhäuser, Werkgaden und andere
Bergwerksnotdurft eingerichtet. Die Hofkammer antworte, sie werde in
Unkenntnis der dortigen Verhältnisse nähere Erkundigungen einziehen. Bald wurden die Eingaben Ungnads dringlicher. Der Bischof
von Lavant zu St. Andrä, so schreibt er, habe "on allen Fug und
Recht Personen auf seinen Grunden Perkwerch und Grueben aufzurichten
vergunnt. Zudem würden auch auf den Kreigerischen Gründen in der
Zweifelau neue Grueben aufgeschlagen und das Erz daselbst, da das Plahhaus
steht, fürgelassen und verarbeitet."
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