Wießner H. / III Textauszug |
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Seite 271 markt als mit Privilegien wohlausgestattet gelten konnte.
Auch die Eisenverwertung fand, um dies gleich anzuführen, hier eine
Pflegestätte. 1527 baten die Völkermarkter Bürger Ambros Struggel,
Matthes Weitt, Bartlmä Vinkh, Wolfgang Prauneysen, Hans Schönauer und
Andrä Sinn die Hofkammer um Erlaubnis, am Mühlbach zu Völkermarkt,
woselbst bereits mehrere Mühlen aufgeschlagen seien, ein Hammerwerk
errichten zu dürfen, auf dem sie Hüttenberger Rauheisen verarbeiten
wollten.18) 1417 begegnet. uns als Inhaber des Waldensteiner Hammers
Heinrich Puechsenmeister. War er Büchsenmeister oder hieß er so?
Parallelen zu Ferlacher Urbarien lassen auch die erste Annahme offen. Er
verpfändete in diesem Jahre19) seinen Hammer zu Waldenstein an
den Wolfsberger Bürger Peter Wernher um 80 Pfund Pfennige und versprach,
ihm alles geschlagene Eisen zu verkaufen. Wie alle Bürger bergnaher Orte
betätigten sich also auch die Wolfsberger am Eisenhandel und fungierten
als Verleger .Später nahmen die Ungnads den Handel selber in die Hand
-und um es gleich hier zur Sprache zu bringen -1588 beschwerten sich die
Wolfsberger bei ihrem Bischof,20) daß ihnen Hans Ungnad, dem
der Kaiser viele große Privilegien gegeben, nunmehr kein Roheisen mehr
liefere und dieses in .großen Quantitäten aus dem Lande führe. Dadurch
wäre ihnen der Handel mit Draht und Nägeln gänzlich entzogen worden. Hinweise auf das Alter des Waldensteinschen Eisenbergbaues
liefert auch die Ungnadsche Familientradition.21) Sie ließ Günther
von Weißenwolf auf Waldenstein die Räuber und Mörder ausrotten, die
sich "in den Erzgruben und Wäldern um Schachenstein"22)
aufhielten. Von der erbarmungslosen Vertilgung dieser Missetäter sollte
sich der Familienname Ungnad herleiten. Unter Friedrich III. erreichte
dieses Geschlecht den Höhepunkt seiner Macht. 1442 erhielt Hans Ungnad,
kaiserlicher Rat und Kammermeister, die Feste Sonneck im Jauntal zu
Erbrecht.
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