Wießner H. / III                                                                           Textauszug

 

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nämlich vom 20. November 890,4) mit der König Arnulf dem Erzbischof Diotmar unter anderem eine "fossarn ruderis in monte Garnanara" bestätigte. Diese Erzgrube begegnet uns als "flaturn ferri, quod Aruzi dicitur ..."5) wieder in der Urkunde vom 27. Juni 931 mit, der Erzbischof Odalbert von Salzburg dem Grafen Albrich eine Salzstelle in Admont dafür vertauscht. In dem Worte Aruzi steckt das deutsche Wort "Erezi, Erze, Erz."6)

Mit dem Monte Garnanara war aller Wahrscheinlichkeit nach der Erzberg bei St. Leonhard gemeint, der noch heute diesen Namen führt. Das darauf liegende Dorf heißt Arzberg und der davon abfließende Bach Erzbach, auf den Karten auch als Arzbach bezeichnet. Und dieses "flaturn ferri", in jüngeren Urkunden als „fossa ruderis" und zuletzt im 12. Jahrhundert "fossa lapidum" genannt, begegnet uns immer wieder.7) In dem Namen Garnanara vermutete K. Tangl slavisches, kamen, Stein, zu Deutsch Steinberg.8) Der Eisenbergbau geriet im hohen Mittelalter in der Umgebung von St. Leonhard anscheinend in Vergessenheit. In der Gegend von Reichenfels schürften der Bischof von Bamberg und der Herzog von Kärnten auf Silber und gerieten miteinander in Streit,9) im unteren Lavanttal grub St. Paul "am Gorensberg, vulgo am Eis" auf Blei, Silber und Eisen.10) Am 22. Juli 1325 erhielt das alte Bergbauzentrum des oberen Lavanttales St. Leonhard durch Bischof Heinrich II. sein Stadtrecht. Gleichzeitig erließ er eine Bergordnung für seine Bergknappen, die dort auf Gold schürften.11)

Während so im Lavanttal der Eisenbergbau durch den Edelmetallbergbau verdrängt worden war, blühte er in einem Seitental, dem Waldensteinertal, das zur Pack hinaufführt. Dort wird uns bereits 1352,12) in einem der ältesten Belege, die sich über Kärntner Eisenverarbeitungsstätten erhalten haben -nur aus dem Kanaltal haben wir gleich alte Belege -von einem Hammerwerk berichtet. "Hertneid von Chreig, Chunrad sein sun, Ritter Rudolf von Vonsdorf, Hertel von Weizzeneck, Dietmar Lobinger und Eberhard von Colnitz" reversierten um das Erbe des verstorbenen Freundes Wulfing des Ungenaden Wolfhart und Ott und ihre Geschwister wegen des Hammers unter Waldenstein. Dieser Hammer wurde von Herrn Pernger, Pfarrer zu St. Leonhard und bambergischer Vizedom, dem Villacher Bürger Niklas dem Hertenkes und Mathias Schreiber zu St. Leonhard erbrechtlich verliehen. Der Hammer stand unter dem Schlosse Waldenstein "an der alten Sagstatt", war

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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