Wießner H. / III                                                                           Textauszug

 

Seite 259

Maria Magdalena geheißen. Kleinere Eisenschürfe befanden sich auch im Wolfsbachtal oberhalb des Mazzigongrabens mit dem Stollen zu unserer lieben Frau.

Mit welcher beispiellosen Wut man in Hüttenberg auf das Uggowitzerbergwerk sah, dafür zeugt die tiefgehende Erregung unter den dortigen Gewerken. Canal hatte 1704 im Kanaltal einen Floßofen erbaut und darauf 8000 fl verwendet. Die Hüttenberger verpflichteten sich, den Ofen auf ihre Kosten abzutragen und das Uggowitzerbergwerk kassieren zu lassen. Der bambergische Bergrichter Thomas verwies in seiner Entgegnung darauf, daß in Kärnten mehrere Eisenbergwerke bestünden, so namentlich in Oberkärnten, gegen die kein Einwand erhoben worden wäre. Die aus Uggowitzererzen erzeugten Flossen würden auf bambergischen Hämmern verarbeitet und kein Pfund Eisen käme an andere Gewerken zum Verkauf. Das jährliche Kameralgefälle betrage an die 2500 fl, die Landschaft. beziehe 1000 fl und Bamberg an Waldzins und Steuern 800 fl. Sollten die Herren in Hüttenberg Fug und Macht haben, den kürzlich erbauten Floßofen zu zerstören, so sollten sie sich vorerst gegen die anderen Gewerken wenden, die ihnen mehr Eintrag machen als die Grafen Lodron in Gmünd oder Fürst Porcia zu Weißbriach, Graf Widmann in Stockenboi und Graf Kronegg in Moosburg. "Wann si nun dieser vier Perkwerch werden eingestellt haben, alsdann werde ich mich auch nit davon eximieren können."20)

„Es wäre höchst bedauerlich," so heißt es in der Stellungnahme des bambergischen Bergrichters weiter, "wenn das ganze Land Kärnten auf ein einziges Eisenbergwerk und folgends auf der Herren Eisenhändler zu St. Veit allzugroßen Wucher sollte gebunden sein, wodurch auch die meisten Hammergewerken bereits in gäntzlichen Ruin gefallen. Wenn die St. Veiter auf den großen Vorrat unverkauften Eisens in ihrer Stadt hinweisen, so sei dies darauf zurückzuführen, weil dies ein minderwertiges Eisen sei. Die vermöglicheren Gewerken versähen sich viel lieber mit Gmündner, Wolfsberger oder Waldensteiner Flossen, als daß sie ihr Geld für schlechtes Eisen aus St. Veit hingeben und dabei abhausen". Es waren scharfe Worte, die da gegen St. Veit gefallen waren und Bamberg hatte doch insoferne Erfolg, daß zwei Grubenlehen in Uggowitz, und zwar Maria Magdalene, früher Antoni, und im Masticograben in Wolfsbach der Stollen zu unserer lieben Frau, bestätigt wurden. 1720 gingen dann die Uggowitzergruben in den Besitz des Hammergewerken Filaferro über. Wie lange dieser dort Erze abbaute, ist ungewiß, aber jedenfalls lagen die Gruben um 1780 wieder still. In diesem Jahre bewarb sich Graf Lodron um sie und um den Bergbau auf der Poludnigalpe, da er das Aufhören der Gmündner Erzgruben befürchtete. Der Gmündner Verweser Payrer, der die Gruben besichtigt hatte, berichtete, daß sie verfallen und unzugänglich seien,

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

zurück....