Wießner H. / III Textauszug |
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Seite 208 Wir sind damit im Rosental angelangt und finden um Feistritz
die nächste dichtere Gruppierung von Eisenverarbeitungsstätten, hier
noch unterstützt durch das Vorkommen einiger kleiner, wenn auch
kurzlebiger Eisenerzbergbaue. So wie im Finkensteiner Gebiet lassen sich auch im
Feistritzer Gebiet schon früh enge Beziehungen zur Kanaltaler
Eisenverarbeitung nachweisen. Bereits im 16. Jahrhundert betrieb hier
Jakob Schinigin, ein Tarviser Bürger, ein Hammerwerk, am Feistritzbach,
und zwar in Matschach. Dieser Matschacher Hammer ging nach dem Tode
des alten Schinigin auf seinen Sohn Hans über, und, als dieser
abwirtschaftete, an seine Schwester und deren Gatten, einen gewissen Franz
Venediger.4) Neben dem Schiniginschen Hammer in Matschach wird im Urbar
von Hollenburg aus dem Jahre 15255) eine Schmiede des Andrä
Schmied -Name oder Beruf ? -in Hundsdorf und eine Schmiede des Peter
Schmied(!) in Suetschach genannt. Das vorgesetzte Meister deutet darauf
hin, daß es sich um Handwerker handelte. Bei beiden wurde der Beruf zum
Familiennamen. Im gleichen Urbar begegnet uns in Feistritz auch schon ein
Drahtzieher Urban Stainacher,6) neben ihm ein Lamprecht
Sengsenschmied,7) der von einem Streckhammer allda zinste. Auch
hier dürfte es sich weniger um den Familiennamen als um die
Handwerksbezeichnung handeln. Interessant ist, daß das Urbar aus dem Jahre 1551 den
Gewerken Suän Maria Delango als Besitzer eines Hämmerls bezeichnet,8)
"darin er Püxen- und Hacken schmitten mag". Wir haben da einen
deutlichen Hinweis auf die Existenz von Büchsenschmieden im oberen
Rosental. Nachfolger Delangos auf dem Büchsenhammer war sein Vetter, der
Drahtzieher Andrä Phlorian. Dieser eben genannte Phlorian verkaufte am 15. August des
Jahres 1570 seinen Hammer am Feistritzbach an Adam Schnelko, Bürger zu
Klagenfurt und Hammergewerken am Loibl. Wir hören auch von einem dritten Hammer in Feistritz, den
der Laibacher Melchior Stoffl besaß. Vielleicht war es der alte
Lamprechtsche Sensenhammer, bei dem Mangel an Belegen läßt sich das
nicht sicher sagen. Schließlich wird uns 1587 von einem Streckhammerl
eines Florian Ferschnitz in Feistritz berichtet, den vordem Lamprecht
Khuster innehatte, so daß also schon im 16. Jahrhundert vier Hammerwerke
in Feistritz vorhanden waren.
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