Wießner H. / III                                                                           Textauszug

 

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Wir sind damit im Rosental angelangt und finden um Feistritz die nächste dichtere Gruppierung von Eisenverarbeitungsstätten, hier noch unterstützt durch das Vorkommen einiger kleiner, wenn auch kurzlebiger Eisenerzbergbaue.

So wie im Finkensteiner Gebiet lassen sich auch im Feistritzer Gebiet schon früh enge Beziehungen zur Kanaltaler Eisenverarbeitung nachweisen. Bereits im 16. Jahrhundert betrieb hier Jakob Schinigin, ein Tarviser Bürger, ein Hammerwerk, am Feistritzbach, und zwar in Matschach. Dieser Matschacher Hammer ging nach dem Tode des alten Schinigin auf seinen Sohn Hans über, und, als dieser abwirtschaftete, an seine Schwester und deren Gatten, einen gewissen Franz Venediger.4)

Neben dem Schiniginschen Hammer in Matschach wird im Urbar von Hollenburg aus dem Jahre 15255) eine Schmiede des Andrä Schmied -Name oder Beruf ? -in Hundsdorf und eine Schmiede des Peter Schmied(!) in Suetschach genannt. Das vorgesetzte Meister deutet darauf hin, daß es sich um Handwerker handelte. Bei beiden wurde der Beruf zum Familiennamen. Im gleichen Urbar begegnet uns in Feistritz auch schon ein Drahtzieher Urban Stainacher,6) neben ihm ein Lamprecht Sengsenschmied,7) der von einem Streckhammer allda zinste. Auch hier dürfte es sich weniger um den Familiennamen als um die Handwerksbezeichnung handeln.

Interessant ist, daß das Urbar aus dem Jahre 1551 den Gewerken Suän Maria Delango als Besitzer eines Hämmerls bezeichnet,8) "darin er Püxen- und Hacken schmitten mag". Wir haben da einen deutlichen Hinweis auf die Existenz von Büchsenschmieden im oberen Rosental. Nachfolger Delangos auf dem Büchsenhammer war sein Vetter, der Drahtzieher Andrä Phlorian.

Dieser eben genannte Phlorian verkaufte am 15. August des Jahres 1570 seinen Hammer am Feistritzbach an Adam Schnelko, Bürger zu Klagenfurt und Hammergewerken am Loibl.

Wir hören auch von einem dritten Hammer in Feistritz, den der Laibacher Melchior Stoffl besaß. Vielleicht war es der alte Lamprechtsche Sensenhammer, bei dem Mangel an Belegen läßt sich das nicht sicher sagen. Schließlich wird uns 1587 von einem Streckhammerl eines Florian Ferschnitz in Feistritz berichtet, den vordem Lamprecht Khuster innehatte, so daß also schon im 16. Jahrhundert vier Hammerwerke in Feistritz vorhanden waren.

Das Roheisen bezogen die Feistritzer Hammerherren aus Hüttenberg, wobei sich natürlich der lange Antransport ziemlich hoch stellte. Man war daher eifrig auf der Suche nach näher gelegenen Eisenetzen und fand solche im Bärental. Hiefür erhielt

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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