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und unrentabel, so daß der Bischof von Gurk an die
Hofkammer das Ansuchen stellte, zumindest vom Hammer an der Steinbrucken
das Eisen nicht nach St. Veit, sondern über Tiffen ausführen zu dürfen.
Die Ausfuhr über St. Veit koste ihm gerade soviel als das Eisen wert wäre.
Er wäre aber gerne bereit, neben Entrichtung der Maut den St. Veitern
eine gewisse Gebühr für den Entgang der Niederlage zu bezahlen.9)
Ob sein Gesuch aufrecht erledigt wurde, ist leider nicht feststellbar.
Tatsächlich aber wurden von dem Gurkschen Hammer unter der
Sirnitz, der 1645 neu aufgeführt worden war und 'auf dem als Pächter
Adam Zitzauer saß, einem Stahl- und Streckhammer, Eisenwaren über
Feldkirchen und Tiffen gegen Villach ausgeführt.l0) Wir wissen
aus einigen Jahren sogar das Ausmaß der Durchfuhr. Sie betrug (bei der
Maut in Tiffen):
1645 an Streckeisen 19.750 Pfund
1646 an Streckeisen 28.970 Pfund
1647 an Streckeisen 19.822 Pfund
1648 an Streckeisen 3.730 Pfund
Breschännerstahl 4.280
Pfund
Schwer
lastete auf dem Bistum die Verpflichtung, die durch sein Gebiet führenden
Straßen instandzuhalten. Die Straßenerhaltung kostete im Jahre mehrere
tausend Gulden, zumal die Straßen auf Gurker Boden oft über sumpfigen
Grund führten. Gurk ersuchte aus diesem Grunde um die Zuerkennung der
Landgerichtsrobot, diese Bitte wurde aber abschlägig beschieden. Dagegen
erhielt es die Erlaubnis, in Einöd einen "Mautschranken zu errichten
und von jedem durchpassierenden Pferd oder einem Paar Ochsen einen Kreuzer
zu erheben. Ausgenumben alle Fuhrwerk mit Eisen, Salz, Holz oder
Kammeralgetreid ..."11) Aus 1668 haben sich die Berichte
des Gurker Verwesers V. L. Riedl zu St. Salvator an den Gurker Hauptmann
Wilhelm Freiherrn von Boye erhalten, in denen er über aufgelaufene Kosten
für die "Palgsetzter" und für "Palgleder" Mitteilung
macht.12) Zu bemerken ist auch sein Urteil über das Gaisberger
Eisen. Er schreibt am 8. Juni 1668: "Auf Euer freiherrlichen Gnaden
Beielch habe ich sobalden von Gaissberg 2 Mässen Erzt herfuren,
zuerichten und gestern probieren lassen, welches sich zwar nit als das
allerschlechtisti Eisen, sondern etwas hartt und zümblich rohtbrichig
erzaigt, also daß nit woll miglich, schöne Kaufmannswar daraus zue
erzeugen. Allein dieses wehre der Hammerarbeiter Meinung nach noch woll
thuenlich, daß dieses Arzt sovill unter das Kulmitzer zu mischen
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