Wießner H. / III                                                                           Textauszug

 

Seite 193

Dellach, heißt es darin, "stehet zu oberst des Dorfes an einem Gräberl und Bächl, das nur für das Balgrad Wasser zu liefern vermag. Das Gerinnwerk ist zumeist verfault und müßte neu gebaut werden. Der Floßofen ist auswendig von guter Bauart, inwendig aber ausgebrannt, 22 bis 24 Fuß hoch, die Bälge von den Mäusen angefressen, die Dächer schlecht.

Im Gitschtal," so fährt der Berichter fort, "befinden sich an Bergbauen: der Guggenberg, der Bichl auf der Schattseite, der Rädinger Forst, der Rädinger Almgraben und der Reißkofel sonnseits." Von diesen Bergbauen war bereits die Rede, so daß wir hier nicht näher mehr darauf einzugehen haben. Dagegen wären die Bemerkungen über die einzelnen Werkgaden zu erwähnen. Über den Jadersdorfer Floßofen schreibt er: Der Floßofen zu Jadersdorf ist im Mauerwerk auswendig neu erbaut, inwendig aber ausgebrannt. Dem Ansehen nach ist er so hoch wie der in Dellach. Das Dachgerüst ist ohne Dach. Man siehet den Ofen schon von weitem stehen und das Holzwerk ist alles verfault, der Kohlbarren in schlechtem Bau.

Am Gösseringbach hinab gegen Grünburg ist ein neuer Stahlhammer mit 2 Feuern und 2 Schlägen halb ausgebaut. Balgrad ist eines vorhanden.

Der Grünburger Hammer stehet ein halbe Stunde den Fluß hinaus unweit des Schlosses Grünburg. Er bestehet aus 2 Streckhämmern mit 2 Feuern, 1 Blechhammer mit 1 Feuer, 1 Renn- und 1 Bratfeuer. Zu unterst steht ein Sinterofen, dessen Bauzustand ist nicht zu tadeln. Die Dächer sind jedoch alle in baufälligem Zustand. Alles steht in Feierung und das ganze Werk ist in einem zerrütteten, verdorbenen Zustand."

Zum Grünburger Hammer wäre noch zu bemerken, daß dieser bereits 1643 nachweisbar ist.27) Das Roheisen bezog man aus den Bergbauen in Radnig und Guggenberg. Große Wassergüsse zerstörten wiederholt die Hammeranlagen, verursachten dadurch große Kosten, was zum wiederholten Stilliegen des Hammers gewiß beitrug. Von seinen Besitzern seien unter anderen erwähnt: die Porcia, Ignaz von Marburg, Simon Scarbina und Dr. Bartlmä Wodley.

Die nahen Thurnhämmer existierten ebenfalls bereits im 18. Jahrhundert und bestanden aus einem Brescianhammer und einem Stahlhammer. Besitzer war damals Herr von Marburg. Auf ihn folgten: Simon Miggitsch, Paul Bregant, Jakob Gabriel und Martin Lischä. Um die Jahrhundertwende wurden sie aufgelassen und die Konzession nach Watschig auf die Kranzschen Hämmer übertragen.

Der Bericht des Gmündner Einfahrers Johann Payrer an den Grafen Lodron war für diesen nicht ermutigend, der Societät beizutreten. Die Ungewißheit in der Aufrichtung der Bergwerke, die "erwahrlosung der Verarbeitungsstätten durch die jahrzehntelange

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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