Wießner H. / III                                                                           Textauszug

 

Seite 192

vor dem Stollen liegende alte Erz ist brauner Eisenspat. In der Grube im frischen Anbruch sieht es braungelbig aus, am Tage wird es schwarzbraun. Die alten Knappen sagten, daß es für sich allein zu schmelzen sei, wogegen die Leiflingererze Zusätze erforderten und sehr strenge zu schmelzen seien. Die Lieferung nach Dellach zum Floßofen ist leicht und beträgt eine halbe Stunde. Auf Antrag des dermaligen Verwesers zu Obervellach, Georg Eisank, wurde der Antrag gestellt, unter besagtes Gesenke einen Zubaustollen einzutreiben. Ober dem Monsellerstollen sieht man die Rudera eines alten verfallenen Stollens."

Der Berichterstatter führt uns nun auf die gegenüberliegende Talseite, auf die Schattseite, und fährt fort: "In der von Dellach gegenüberliegenden Schattseite jenseits des Gailflusses eine Viertel stund unter des Gebirges letzter Höhe im sogenannten Mondorferalpel ist zu oberst des Holzes ein schöner sanfter Kopf, unserem Altenberg (in der Krems) ähnlich. Man kann das Gebirg vom Leiflinger- und Monsellberg genau besehen. Der Kopf dieses Gebirges ist mit Wasen bedeckt. Darunter liegt ein Schiefergebirg, unter welchem die Erzhalden von weitem in die Augen fallen. Die Erzgruben sind verfallen, darum war es unnötig, selbe zu besichtigen. Nach Anzeige alter Knappen soll der teufeste Stollen 30 Klafter gegen Mittag eingetrieben gewesen sein. Die Erze lagen nahe unter der Oberfläche des Erdbodens, brechen in marbem, lehmartigem Modererz aus. Die' Erzart ist unserm N euberger Arzt sehr ähnlich. Zur Verschmelzung des Leiflinger Erzes soll dieses Erz unumgänglich notwendig gewesen sein, weil es einen guten Fluß gibt. Die Lieferung müßte mittels Sackzuges mit Schweinhäuten geschehen bis zum Lande, sodann wieder drei Viertelstunden von der Schattseite in die Sonnseite zum Dellacher Ofen."

Der Berichter fährt fort: "Das Pucheralpel lieget vom letztbeschriebenem Bergwerk (dem Mondorfetalpel) gegen Morgen in einem andern Kopf, den ein tiefer Graben von der gegenstehenden Seite scheidet, nicht so höflich wie das Mondorferalpel. Die Grueben sind dem Einbruch überlassen. Die Erze sollen in gleicher Beschaffenheit sein, nur daß sie zuweilen mächtiger einbrechen. Die Lieferung ist wie beim Mondorferalpel. Bei den zwei sonnseitigen Bergwerken hat es keine Knappenstuben nötig, weil diese nach der Schicht nach Hause gehen können. Hingegen erfordert es hier wegen des weiten Weges und Entlegenheit der Schattseite, daß die Arbeiter die ganze Wochen verharren mueßten und ein Knappen- und ein Scheidhaus gebaut werden mueßten. Die Knappen versicherten, sie kennten noch andere Neuschürfe, wenn sich nur baulustige Gewerken fänden. Nach ihren Urteil haben die vielen Prozesse, der fortwährende Geldmangel und die willkürliche Oberlassung der Grueben an die Knappen ohne planmäßige Arbeit den Verfall des Bergbaues in hiesiger Gegend bewirkt."

Aus dem Bericht erfahren wir auch Einzelheiten über die anderen Bergbaue und Werkgaden der Societät. "Der Floßofen zu Dellach“

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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