Wießner H. / III Textauszug |
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Seite 191 streichen ins Gebirge. Es sind zwei Stollen eingetrieben,
der obere ist der Hauptstollen, der tiefere der Zubaustollen. Der höhere
Hauptstollen ist nicht nach dem Erzgang, sondern nach dem Quergestein etwa
40 Klafter eingetrieben, stehet in sehr schlechtem Zustand der
Verzimmerung. Der Erzgang ist ein stehender Gang, der seine Ausdehnung von
2 Uhr bis 14 Uhr des Bergkompasses zu halten scheint. Er ist zuweilen ½
bis 1 Klafter mächtig und oft mit Quarz vermengt. Die Erzart ist weißer
Eisenspat, welcher in der Grube weiß, über Tag braun anläuft und nach
dem Rösten aber durch und durch schwarz wird. Gegen den Tag ist der Gang
mächtiger und edler. Der tiefere Stollen ist ein Zubau, 20 Lafter teufer,
gänzlich verfallen, der unmittelbar aufgehebt und verräumt werden muß,
wenn der Bau angegriffen und emporgehebt werden sollte. Das Erz kann
nicht mit der Keilhaue gewonnen werden, sondern muß alles mit Pulver
gesprengt werden. Es besteht aus hartem Kalk und spatigen Teilen. Es soll
auch ein anderer Erzgang existieren, von dem wir nicht das Mindeste zu
Gesicht bekommen haben. Der geweste Bergvorsteher Max Zängl versicherte,
daß der Gang einen Lachter mächtig angestanden sei, nachher sich aber
seitlich verloren habe. Man hätte keine weitere Untersuchung vorgekehrt,
sondern den verhauten Bergort mit Berg versetzt. Es sind auch keine
Bergmappen vorhanden. Von dem verhauten Erz ist über Tag noch ein erhaut
und gescheiden Erz vorfindig, an welchem abzunehmen, daß die Gattung
dieser Erz aus weißgelb spatig mit zuweilen einbrechenden schönem,
gelben jedoch dem Eisen überaus schädlichen Kupfererz bestanden. Es ist
zu bedauern, daß dieser Berg bloß auf Raub gebaut worden, keine einzige
Hoffnung oder Feldort geführt, die verhauten Zechen versetzt und
verfallen, wie dem Zubaustollen geschehen. Also wird auch der obere
Stollen, der in der Zimmerung schon sehr schlecht ist, in Kürze der Zeit
verfallen, wenn nicht baldige Remedur beschieht. Der Ausbau wir aber beträchtlich
Geld kosten, wenn auch mit einer langen Dauer des Berges zu rechnen ist.
Die Lieferung zum Dellacher Floßofen beträgt drei Viertel Stunden und
der Holzbedarf wird von den Bauern aus ihren Waldteilen bestritten.
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