Wießner H. / III                                                                           Textauszug

 

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streichen ins Gebirge. Es sind zwei Stollen eingetrieben, der obere ist der Hauptstollen, der tiefere der Zubaustollen. Der höhere Hauptstollen ist nicht nach dem Erzgang, sondern nach dem Quergestein etwa 40 Klafter eingetrieben, stehet in sehr schlechtem Zustand der Verzimmerung. Der Erzgang ist ein stehender Gang, der seine Ausdehnung von 2 Uhr bis 14 Uhr des Bergkompasses zu halten scheint. Er ist zuweilen ½ bis 1 Klafter mächtig und oft mit Quarz vermengt. Die Erzart ist weißer Eisenspat, welcher in der Grube weiß, über Tag braun anläuft und nach dem Rösten aber durch und durch schwarz wird. Gegen den Tag ist der Gang mächtiger und edler. Der tiefere Stollen ist ein Zubau, 20 Lafter teufer, gänzlich verfallen, der unmittelbar aufgehebt und verräumt werden muß, wenn der Bau angegriffen und emporgehebt werden sollte. Das Erz kann nicht mit der Keilhaue gewonnen werden, sondern muß alles mit Pulver gesprengt werden. Es besteht aus hartem Kalk und spatigen Teilen. Es soll auch ein anderer Erzgang existieren, von dem wir nicht das Mindeste zu Gesicht bekommen haben. Der geweste Bergvorsteher Max Zängl versicherte, daß der Gang einen Lachter mächtig angestanden sei, nachher sich aber seitlich verloren habe. Man hätte keine weitere Untersuchung vorgekehrt, sondern den verhauten Bergort mit Berg versetzt. Es sind auch keine Bergmappen vorhanden. Von dem verhauten Erz ist über Tag noch ein erhaut und gescheiden Erz vorfindig, an welchem abzunehmen, daß die Gattung dieser Erz aus weißgelb spatig mit zuweilen einbrechenden schönem, gelben jedoch dem Eisen überaus schädlichen Kupfererz bestanden. Es ist zu bedauern, daß dieser Berg bloß auf Raub gebaut worden, keine einzige Hoffnung oder Feldort geführt, die verhauten Zechen versetzt und verfallen, wie dem Zubaustollen geschehen. Also wird auch der obere Stollen, der in der Zimmerung schon sehr schlecht ist, in Kürze der Zeit verfallen, wenn nicht baldige Remedur beschieht. Der Ausbau wir aber beträchtlich Geld kosten, wenn auch mit einer langen Dauer des Berges zu rechnen ist. Die Lieferung zum Dellacher Floßofen beträgt drei Viertel Stunden und der Holzbedarf wird von den Bauern aus ihren Waldteilen bestritten.

Der Monsellerberg liegt vom Dellacherdorf", so fährt der Bericht in seiner Beschreibung fort, "eine kleine halbe Stunde entfernt gegen den Abend auf der Sonnseite, eine Viertelstunde vom Land hinauf. Der Dellachergraben teilt diesen Berg von dem Leiflingerberg ansonsten wäre es ein Berg. Dieser liegt in der Bauern Bergteilen, dessentwegen Holz zur Genüge zu bekommen wäre. Der Stollen ist gegen Mitternacht aufgeschlagen und bei 8 Klafter tief eingetrieben und stehet in Verzimmerung. Nach diesem ist das Erz, ein Achtel Klafter mächtig, erobert worden. Gleich nach der Eroberung des Ganges ist der Stollen eingebrochen. Das Gesenke steht voll Wasser, also haben wir das Ort nicht besichtigen können. Mai Zängl erklärte, daß der Gang sowohl im Streichen als im Fallen 2 Schuh mächtig anstehe. Das Gebirg ist weißblauer Schiefer.

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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