Wießner H. / III Textauszug |
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Seite 188 mit Eisenstein ziemlich wohl gesegnet, maßen derselbe eine
schöne Quantität von Kübeln Erz erobert und anheuer zum
Flossenschmelzen den Anfang gemacht hat. Ist dem Ansehen nach ein schöne
War und wird guetes Eisen davon. Es zeigt sich auch zum Stahel nit übel."21)
Pettinger eroberte 1703 an die 4500 Kübel Erz.22) Aus diesem
Jahre liegt auch eine Abrechnung vor: "Unterhaltung
der Knappschaft beim Eisenstein am Reißkofel 1293 fl 6 Krz Arztziehen von den Gruben zum Blähhaus in der Sausing 124
fl 2 Krz Gemein Ausgaben allda 324 fl 2 Krz Summa: 1741 fl 10 Krz" Ein weiterer Eisensteinbergbau
befand sich am Bichl bei Weißbriach, etwa eineinhalb
Gehstunden südöstlich von dem genannten Ort. Er lieferte ganz erhebliche
Mengen von Erz an den nahen Jadersdorfer Blähofen, scheint aber nicht
langlebig gewesen zu sein, denn es heißt in einem Bericht des Gmündner
Einfahrers Payrer23) darüber: "Der Bichlbau lieget straks
am Gösseringbach unter Weißpriach, ein kleiner Hügel, nach dem Wasser
hinab unter sich bis zum Fluß verhaut, über sich aber samt der Einfahrt
verfallen. Somit habe ich nichts bemerken können. " Ein dritter Bergbau war am linken Ufer des Gösseringbaches
in Radnig. Dort betrieb man früher schon Bergbau auf Silber und später
auf Blei.24). Später verlegte man sich auf den
Eisenerzbergbau. Dort waren zwei Abbaue zu unterscheiden: einer im
Sogenannten Radnig-Forst, wo sich ein Schacht befand, der auf einen
Eisenerzgang abgesenkt war. Infolge Wassernötigkeit mußte der Bau mit
einem Zubaustollen unterfahren werden. Ein anderer Abbau befand sich im Radnigeralmgraben.
Dort war ein Stollen gegen Morgen auf einen Erzgang eingetrieben. 1715
wird in Radnig auch ein Röstofen erwähnt, der beispielsweise 1715 vom
11. Mai bis 31. Oktober die von 14 Gedinghäuern erhauten 2733 Kübel Erz
verröstete. Im Almgraben befand sich auch der Ulrichstollen, aus dem 1700
an die 2000 Kübel Erz erobert wurden, außerdem wird uns 1701 von einem
Dreifaltigkeitsstollen berichtet, der über 30 Klafter tief eingetrieben
worden war. Zudringendes Wasser und böses Wetter (!) machten in den
dortigen Stollen die Arbeit schwierig.
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