Wießner H. / III                                                                           Textauszug

 

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Der Betrieb in Dellach muß für die damalige Zeit und die damaligen Verhältnisse als sehr bedeutend bezeichnet werden. Waren doch an der Dellacher Eisenhütte inklusive der Knappen im Berg nicht weniger als 291 Arbeiter beschäftigt, ungerechnet die Holzfäller und Köhler.

Die Arbeitszeit auf den Porciaschen Bergwerken lag etwas höher als auf den übrigen Kärntner Bergwerken. Die Tagschicht begann um 5 Uhr morgens und dauerte bis 5 Uhr nachmittags, also 12 Stunden, unterbrochen durch eine Stunde Rast zwischen 8 und 9 Uhr vormittags und eine Stunde von 12 Uhr his 1 Uhr. In der Woche waren 5½ Schichten zu leisten, am Samstag wurde zu Mittag aus der Grube gefahren. Verspätetes Einfahren am Montag wurde mit dem Entzug des halben Schichtlohnes bestraft. Der Verbrauch an Lebensmitteln in den meist hochgelegenen Bergwerken und bei der langen und schweren Arbeit war hoch. So verbrauchten beispielsweise die 18 Knappen, 11 Holzknechte, 8 Köhler und 3 Bläher auf der Sausingalm im Reißkofelgebiet in vier Wochen des Jahres 1708 folgende Lebensmittel: 41 Vierling18) Weizen, 72 Vierling Roggen, 160 Pfund Schmalz, 160 Pfund Speck, 41 Maßl Salz und für die Beleuchtung 41 Pfund Unschlitt. Oft klappte es mit der Verpflegung und mit dem Nachschub nicht, so daß die Knappen feiern mußten.

Um Hermagor lag eine ganze Reihe von Eisenhämmern. Wir erwähnen, als im Gailtal liegend, die von Watschig und Kühweg. Der Kühweger Hammer schien der ältere zu sein, denn dort bestand bereits 1584 das Hammerwerk des Pireo Fillaferro,19) dem wir um diese Zeit auch in Malborghet begegnen. Dann schien der Hammer in Verfall geraten zu sein, denn in der Hammerordnung von 1759 scheint er nicht auf. Erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts begegnen uns als Besitzer des dortigen Hammerwerkes: Thomas Wegscheider, Magdalena von Kranz, Klemens Krammer und Simon Scarbina. Um 1820 herum dürfte der dortige Hammer sein Ende gefunden haben.

Ein anderes Hammerwerk, jünger als das zu Kühweg, befand sich im nahen Watschig. Dort betrieb 1759 Freiherr von Kranz einen Walloschhammer mit zwei Feuern und einem Schlag, den Kranz bald darauf an Paul Brandstätter verkaufte. Daneben bestand aber in Watschig noch ein Brescianhammer mit einem Schlag und einem Feuer, ein Stahlhammer, dem bald ein zweiter folgte und außerdem ein Walloschhammer mit zwei Feuern und zwei Schlägen, also eine ganze Gruppe von Hämmern. Die Konzession der Watschiger Hämmer war von den Thurnhämmern bei Hermagor hieher übertragen worden, wahrscheinlich wegen der größeren Wasserkraft, die hier zur Verfügung stand. Auch die Watschiger Hämmer gingen in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts zugrunde.

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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