Wießner H. / III Textauszug |
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Seite186 Der Betrieb in Dellach muß für die damalige Zeit und die
damaligen Verhältnisse als sehr bedeutend bezeichnet werden. Waren doch
an der Dellacher Eisenhütte inklusive der Knappen im Berg nicht weniger
als 291 Arbeiter beschäftigt, ungerechnet die Holzfäller und Köhler. Die Arbeitszeit auf den Porciaschen Bergwerken lag etwas höher
als auf den übrigen Kärntner Bergwerken. Die Tagschicht begann um 5 Uhr
morgens und dauerte bis 5 Uhr nachmittags, also 12 Stunden, unterbrochen
durch eine Stunde Rast zwischen 8 und 9 Uhr vormittags und eine Stunde von
12 Uhr his 1 Uhr. In der Woche waren 5½ Schichten zu leisten, am Samstag
wurde zu Mittag aus der Grube gefahren. Verspätetes Einfahren am Montag
wurde mit dem Entzug des halben Schichtlohnes bestraft. Der Verbrauch an
Lebensmitteln in den meist hochgelegenen Bergwerken und bei der langen und
schweren Arbeit war hoch. So verbrauchten beispielsweise die 18 Knappen,
11 Holzknechte, 8 Köhler und 3 Bläher auf der Sausingalm im Reißkofelgebiet
in vier Wochen des Jahres 1708 folgende Lebensmittel: 41 Vierling18)
Weizen, 72 Vierling Roggen, 160 Pfund Schmalz, 160 Pfund Speck, 41 Maßl
Salz und für die Beleuchtung 41 Pfund Unschlitt. Oft klappte es mit der
Verpflegung und mit dem Nachschub nicht, so daß die Knappen feiern mußten.
Um Hermagor lag eine ganze Reihe von Eisenhämmern.
Wir erwähnen, als im Gailtal liegend, die von Watschig und Kühweg.
Der Kühweger Hammer schien der ältere zu sein, denn dort bestand bereits
1584 das Hammerwerk des Pireo Fillaferro,19) dem wir um diese
Zeit auch in Malborghet begegnen. Dann schien der Hammer in Verfall
geraten zu sein, denn in der Hammerordnung von 1759 scheint er nicht auf.
Erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts begegnen uns als Besitzer
des dortigen Hammerwerkes: Thomas Wegscheider, Magdalena von Kranz,
Klemens Krammer und Simon Scarbina. Um 1820 herum dürfte der dortige
Hammer sein Ende gefunden haben.
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