Wießner H. / III                                                                           Textauszug

 

Seite 185

von Ortenburg und dem italienischen Gewerken Caesare de Gambero zu einem Vertrag über die Pachtung der Mandorfischen Eisenerzgruben am Gailberg. 1662 ging bekanntlich die Grafschaft Ortenburg im Kaufweg an die Grafen Widmann über und zwischen der neuen Herrschaft und dem Freiherrn von Mandorf auf Flaschberg scheint es zu Unstimmigkeiten gekommen zu sein, die sich auch unter den Porcias fortsetzten. Am 11. Oktober 1715 drang der Porciasche Pfleger zu Kötschach mit dem Bergrichter und Jägern in das Mandorfische Bergwerk am Gailberg ein und beschlagnahmte die Werkzeuge der Knappen. Mandorf führte bei der Hofkammer Beschwerde und wies darauf hin, daß er das Bergwerk mit landesfürstlicher Konsens betreibe. Porcia wurde zu einer Geldbuße von 525 fl verurteilt.16) Jüngere Besitzer der Schurfrechte waren Georg Grähsel, Vincenz Rohitsch sowie die Gewerkschaft Benze, Sortsch und Kaucic. 1865 wurde der Betrieb gelöscht. Im nahen Laas -die Hammerkonsignation aus dem Jahre 1759 weist dort noch kein Hammerwerk aus -entstand in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ein Hammer, als dessen Besitzer Freiherr von Sternbach erschien. Er trat dann seine Rechte an den Gewerken Di Gasero ab, der den Hammer noch 1821 innehatte. Südlich der Gail im Gebiet der Herrschaft Pittersberg schürfte um 1719 Freiherr von Fromiller im Waidenburger Tal auf Eisen und errichtete auch in Weidenburg ein Hammerwerk, einen Brescianhammer mit einem Feuer und einem Schlag. Um 1714 entstanden auch in Mauthen und in Wetzmann Eisenhämmer, die von dem vorhin erwähnten italienischen Gewerken Di Gaspero betrieben wurden. Der Wetzmannhammer verfügte 1825 über 6 Schläge und 7 Feuer, war also sehr bedeutend, der in Mauthen über 2 Feuer und 2 Schläge. Auch hier ruht heute jeder Betrieb.

Das Gailtal abwärts kommen wir nun nach Dellach, einem uralten Bergwerkszentrum, erhebt sich doch in unmittelbarer Nähe die Gurina, eine Fundstätte antiker Bergbau und Hüttentätigkeit ersten Ranges.17) Kein Wunder also, daß auch in historisch heller Zeit hier der Bergbau blühte, auch der auf Eisen.

1703 wird in Dellach die Existenz eines alten, baufälligen Stuckofens erwähnt. Beweis dafür, daß hier die Eisenerzgewinnung und Verhüttung zumindest bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht. 1711 erbaute der Porciasche Pfleger, Herr von Grössing, uns schon vom Drautal als Eisengewerke bekannt, einen Blähofen, der 1713 in einen Floßofen umgewandelt wurde. Die Erze, die hier verhüttet wurden, stammten aus dem Monsellerberg, aus dem Leiflingerberg, aus dem Knappental, von der Gurina, vom Pfarrgraben und aus dem Nölblingergraben südlich der Gail.

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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