Wießner H. / III Textauszug |
|
---|---|
Seite 184 Dieses alte Blähhaus bezog die Erze vom nahen Räding
bei St. Peter im Holz, in welchem Namen wohl die Ortsnamenform Rudnig
stecken dürfte, die allenthalben auf Erzfunde hinweist.12)
Andererseits bestand aber in Spittal selbst eine alte, verbrochene
Schmelzhütte, die vordem Friedrich von Castelbark erbaut und am
Dorotheentag des Jahres 1490 an Mathes Reiner verliehen wurde. Der Spittaler Floßofen litt wie die anderen Porciaschen
Hochöfen in Jadersdorf und in Dellach im Gailtal chronisch an Erzmangel.
Die Errichtung so vieler Floßöfen auf relativ kleinem Raum ohne genügende
Roherzbasis war ein Fehlschlag, der sich über kurz oder lang rächen mußte.
Eine bedeutsame industrielle Anlage der Eisenverarbeitung
befand sich südlich Spittal in der Ponau. Dort betrieben die Porcias ein
Hammerwerk, verkauften es aber 172413) aus unbekannten gründen
um 4000 fl -eine für die damalige Zeit stattliche Summe an den Villacher
Stadtrichter Siegmund Robinig. Die Anlage bestand aus einem Eisen-, einem
Stahlhammer und einer Sinterschmelze, also einem Schlackenschmelzofen zur
Verwertung der Abfälle. Interessant ist nun, die Preissteigerung des
Werkes zu verfolgen. Robinig verkaufte bald darauf das Hammerwerk an einen
gewissen Georg Siman, dieser wieder um 11.000 fl an den Freiherrn von
Pirkenau. Pirkenau betrieb den Hammer auch nicht lange und verkaufte ihn
um 20.000 fl an den Grafen Hieronymus Lodron. Die Anlage bestand damals
aus einem Streck- oder Wallaschhammer, einem Zeinhammer, einer
Strafettazange, einem Zerrennfeuer, einer Papier- und einer Hausmühle.
Zur Zeit des Verkaufes durch Pirkenau lasteten bereits 20.000 fl Schulden
auf dem Werke. Lodron erwarb den Hammer deshalb, weil der Kohlenbezug im
Drautal billiger war als im Liesertal. In Eisentratten stellte sich um
1800 der Sack Kohle auf 40 Kreuzer, in Ponau nur auf 24. Lodron führte
einige Investitionen durch, so daß 1806 der Hammer bereits mit 54.930 fl
bewertet wurde. Wohl machte sich um diese Zeit bereits die beginnende
Inflation geltend.14) Auch hier war der Gewerke Riener
Nachfolger, bald nach ihm aber verfiel der Hammer und die Papierindustrie
nahm die Werkanlagen in Verwendung. Die weiter im Drautal flußabwärts
liegenden Eisenverarbeitungsstätten in Paternion, in Feistritz und am
Stadelbach wurden bereits in anderem Zusammenhang betrachtet.
|
|
zurück.... |