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Im Bergbau am Egg gab es den vorerwähnten
Dreifaltigkeitsstollen mit einem drei Klafter dicken Erzgang, den Niklas
und Pfeiferstollen, den untern Schacht, den Kerschbaumerstollen, die
Elisabethgrube, das Barbaragebäu, den Stollen auf der Scheiden und das
Grienseisengrübl. Die anderen Stollen mußten wegen allzu arg
zudringenden Wassers aufgelassen werden.
Im Bergbau unter der „Alben“. lag in der Kapeller
Ochsenhalt die Dreifaltigkeitsgrube. der Stollen zu unserer lieben Frau.
die Grube im Winkler Garten, St. Hermagoras alle diese Gruben mit armem
weißen Erz.
Der Hammer in der Feistritz war in gutem Zustand, der
untere Hammer weniger gut und der Hammer auf dem Platz aber baulich besser
gehalten. Es handelte sich um Brescian und Stahlhämmer, als deren Inhaber
uns 1759 im großen Hammerverzeichnis Matthias von Tschabuschnigg
begegnet.
Da die
Stockenboier Eisenaufbringung ganz unbefriedigend war, wurde der Bergbau
auf Eisen allem Anschein nach in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts
ganz stillgelegt und das Roheisen aus Hüttenberg bezogen. Lieferanten
waren die Hüttenberger Gewerken Kellerstein. Jarnigg, die Gebrüder
Rauscher, die Löllinger Union und das Bistum Gurk. Gmünd kam als
Lieferant nicht mehr in Betracht. da es selbst an Eisenmangel litt.
Durchschnittlich wurden pro Jahr an die 50.000 Pfund Roheisen in Form von
Flossen und Blattel aus dem Hüttenberger Revier an die Hämmer in der
Herrschaft Paternion verfrachtet. Um 1800 stieg das Gewicht der Zufuhr
sogar auf 1,000.000 Pfund und erreichte 1810 mit 2,500.000 Pfund seine
Kulmination. Hauptfrächter war ein gewisser Suschitz in Velden. Der
Transport des Roheisens von Hüttenberg bis zu den Paternionschen Hämmern
verschlang viel Geld und betrug beispielsweise im Jahre 1804 3169 fl 33
Kreuzer. Damals diente auch der Wörther See -bemerkenswerterweise aber
der Lendkanal nicht mehr -als Eisenverkehrsstraße. Die Anlieferung des
Roheisens erfolgte von Hüttenberg bis Loretto per Achse. ab da bis Velden
in Booten und von dort ging es wieder per Wagen bis Paternion. Die
Schiffmeister waren zwischen 1775 und 1800 Johann Brod, Andrä Kollitsch
und Andrä Maratschnigger. Sie verlangten von Loretto bis Velden pro
Meiler 15½ Kreuzer. Als sie 1776 die Fracht pro Meiler auf 18 Kreuzer erhöhen
wollten. erregte dies unter den Gewerken einen Sturm der Entrüstung und
diese drohten, den Transport auf eigenen Schiffen durchzuführen. Die
geschäftlichen Verbindungen der Stockenboier Eisenraffinierung
erstreckten sich auf das In und Ausland. Lieferungen gingen an Baron
Koller in St. Veit, ebendahin an Michael Milesi, an Sebastian Pobeheim und
Thomas Kofler in Bleiberg, an Anton Schusterschitz in Villach. an Thomas
Pogatschnigg in Presreinach in Krain, an Josef Roßman in Popäntz, an
Johann Gritz in Dobrawa in Krain. an Bartlmä Mayer in Görz, in Triest an
Pietro Moro, an
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