Wießner H. / III Textauszug |
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Seite 174 Leheninhabers Grundner verschuldet habe. Zur Zeit der
Dietrichsteinschen Herrschaft habe es in der Freiherrschaft Paternion
gegen 500 Knappen ohne Blähleut, Röstbrenner, Köhler, Holzknecht und
andere Arbeiter gegeben. Man habe auf Eisen, in "den Kornödern"
auf Wismut, auf Bleierze gebaut und Gold gewaschen. In "Kreutzen,
Stoggenboy, Feistritz, Köstlach, in Ruebland und Kellerberg" seien Hämmer
gestanden. Über die Ursachen des Verfalles des Paternioner Eisenbergbaues
mutmaßt Ainether, die Ursache sei nicht ganz klar. Das weiße und braune
Eisenerz am Egg allein zu bauen "tragt die Kosten nit aus sondern
bringt Verlust, indem solcher Zentner Erz nit mehr gibt als 13 bis 14
Pfund, das braune l6 bis 20 Pfund. Das schwarze, glasige, so man allein
drei Jahr gehabt, 45 Pfund der Zentner. Das Eisenerz von der Bleiriesen
gebe zwar pro Zentner 45 Pfund und oft noch mehr, aber das Eisen ist nit
zu schweißen und wird ganz schlupfrig wegen des allzuvielen Schwäbels,
Arseniums und Blei. " Wir haben viele Manier zu rösten
angestellt," meint Ainether, "aber solche Materie nit völlig
vom Eisen bringen können. Wann der Blähofen 4 Wochen im Gang war, tät
sich ober oder unter der Stürz der Ofen durch einen Huet verlegen,
wodurch er ausgelescht wird, wenn man den Huet nit abnimmt. Wenn man aber
die Hälfte oder ein Drittel Bleirieserz und die Hälfte weiß Eggererz
oder zwei Drittel braun Eggererz zusammenmischt, so kommen Flossen heraus,
die sich schweißen und brauchen lassen. Das weitum beste Erz ist hier das
Unteralmer Erz im Kapellergarten und im Innerwinklergraben. Aus diesen
Flossen kommt das beste Eisen und der beste Stahl. Allein die Kluft hat
sich ausgeschnitten und gehet nit in die Teufe." Unter den Paternioner Pflegern Leitner und Franz Siegmund
von Kanal wurden in der Zeit von 1698 bis 1710 in Stockenboi 6860 Flossen
im Gewichte von 1,915.510 Pfund im Werte von 50.596 fl 53 Kreuzer
produziert. Die Unkosten betrugen im selben Zeitraum 96.438 fl 53 Kreuzer,
man arbeitete also damals mit Verlust. Unter der Verwaltung Ainethers
wurden in den Jahren von 1710 bis 1721 in Stockenboi 8498 Flossen im
Gewichte von 3,075.997 Pfund und im Werte von lOO.147 fl 24 Kreuzer
erzeugt, die Unkosten betrugen im gleichen Zeitraum 97.348 fl 32 Kreuzer.
Der Gewinn war demnach nicht überwältigend. Der Stockenboier Floßofen stand im Jahr durchschnittlich
18 bis 20 Wochen im Betrieb und Ainethers gewissenhafte Buchhaltung gibt
uns eingehende Kenntnisse der dortigen Produktion. Wir können uns nur mit
den wichtigsten Daten beschäftigen.
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