Wießner H. / III Textauszug |
|
---|---|
Seite 173 die Dauer nicht gewachsen. 1599 übernahm Bartlmä Khevenhüller,
der schon früher hier am Farchtnersee Besitzungen innehatte, von Augustin
Khevenhüller, dem Sohne Moritz Christophs, um den Betrag von 76.000 fl
die Herrschaft Paternion15) und erkaufte 1603 von dem Villacher
Bürger Gruber das Hammerwerk zu Stockenboi um 1000 fl.16) Nach
dem Tode Bartlmä Khevenhüllers gingen die Besitzungen an seinen Sohn
Hans über. Dieser sah sich 1628 als Protestant genötigt, das Land zu
verlassen. Sein Nachfolger in Paternion war Widmann, der die Herrschaft
Paternion, das Amt Töplitsch, die Gmündner Bergwerke sowie die
Hammerwerke in Stockenboi und Feistritz um 185.000 fl erwarb. Widmann
setzte in Kreuzen einen eigenen Verweser ein. Als solcher begegnet uns
1629 Tobias Schober. Die Instruktionen dieses Verwesers haben sich
erhalten und bezeugen, daß die Grafen Widmann hier im Gebiete von
Stockenboi und Kreuzen mit aller Energie die Ingangsetzung der
Eisenbergwerke und Raffinierungsbetriebe bewerkstelligten. Die dortigen
Werkgaden bestanden aus folgenden Betrieben: in Kreuzen aus einem Eisen-
und Stahlhammer mit 7 Schlägen, 2 Blechhämmern und 2 Hammerhäusern, in
Stockenboi aus einem Stahl"' hammer mit 2 Schlägen, Kohlbarren und
Hammerhaus und an der Feistritz stand ein großer Blechhammer mit 3 Schlägen
und 2 Hammerhäusern. Da die hiesige Eisenerzproduktion den Bedürfnissen
nicht genügte, mußte aus dem Gmündner Revier Roheisen zugeführt
werden. Am 6. Juni 1639 wurden die Gebrüder Widmann in den erblichen
Freiherrenstand erhoben17) und kauften am 31. Juli 1640 von
Ferdinand III. die Herrschaft Ortenburg mit allem Zubehör um den Betrag
von 300.000 fl.18)
|
|
zurück.... |