Wießner H. / III                                                                           Textauszug

 

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zu Feistritz an Meister Hermann von Finkenstein um 65 gute Gulden.2) 1424 gab Graf Hermann von Cilli seinem Schmied Liegenschaften im Tale von Stoggawoy3) (Stockenboi) -der Name wird in jeder Urkunde anders geschrieben -und die Erwähnung von Eisenbearbeitungsstätten in diesem Tale gibt der Vermutung Raum, daß sich auch Eisenerzvorkommen in der allernächsten Nähe befanden. Diese Vermutung wird zur Gewißheit durch die Urkunde des Grafen Johann von Görz,4) der allen seinen Bergleuten in der Herrschaft Paternion 1458 den Fortbau ihrer alten und den Abbau neuer Bergwerke nebst dem nötigen Holz bewilligte.

Durch den Frieden von Pusarnitz fiel 1460. die Herrschaft Paternion von den Görzern an Kaiser Friedrich III. und dieser verlieh am Katharinentag des Jahres 1492 seinem Diener Kaltenhauser mit einer in Lienz ausgestellten Urkunde6) das Recht, in den Ämtern Stoggenboy und Feystritz Hämmer und Hüttschlag aufzurichten mit der Freiheit, "als andere unsere Hämmer und Perkleut zu Aßnigk6) in Crain habent. Dafür soll er jährlich in unser Ambt I Pfund Pfennige von jedem Hammer, Pucher und von jeder Hütten zinsen". Auf Grund dieses Privilegs erhob Hans Kaltenhauser zu Kaltenhaus am Trogall -heute Altenhaus bei Tragail -ein Eisenbergwerk im Amte Stockenboi und schurfte daneben auf Silber und Blei.

Am 1. April des Jahres 1518 verkaufte Maximilian I. dem Siegmund von Dietrichstein für 10.000 Gulden, die der Herrscher der Villacher Ochsengesellschaft schuldete und die Dietrichstein für den stets geldbedürftigen Kaiser erlegt hatte, die beiden Amter Feistritz und Stockenboi mit allen Leuten, Diensten, Zinsen, Gülten und allen Bergwerken. Von den letzteren war am bedeutendsten das "am Egg" mit den Gruben "unter der Alben im Kapellergarten" -heute Unteralpen und der Weiler Kapeller -, den Gruben im "Gruebergartl, in der Kapellerwiesen, im Innerwinklerfeld am Mitteregg, in des Müllers Feld im Weißenbach und im Weittal". Die dort erhauten Erze wurden auf zwei Schmelzöfen im Stockenboiergraben aufgeschmolzen.

Im Amte Feistritz existierten Eisenbergwerke: "im Prandegg, in Farchach, am Tschöckl bei Mitterberg und in der "Ried", deren Erze auf den "im Creiz"erischen aufgebauten Playpfen" erschmolzen und dort auch verarbeitet wurden.

Die Dietrichsteiner, die den Bergbau auf eigene Rechnung betrieben, hatten auch den Herren von Kaltenhaus ihr "Gschloß Kaltenhaus am Tragöll" samt den dazugehörigen Gütern und Berg

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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