Wießner H. / III                                                                           Textauszug

 

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werden sollten, da sich ein Transport nach Donawitz zu teuer gestellt hätte. Die Hefter Bessemerhütte wurde am 1. April 1901 außer Betrieb gesetzt, blieb also nur noch der Hefter Hochofen. Die Verlagerung des Erzabbaues in den Revieren bedingte einen Umbau der Förderungsanlagen und so wurde 1901 vom Kopf der Globitschbremse eine Horizontalbahn zur Hefter Hochofenanlage mit einer Gesamtlänge von 2550 Metern geführt. Dadurch wurden weitere Beschränkungen in der Zahl der Belegschaft ermöglicht, die auf 137 Mann im Jahre 1908 absank.

Am 15. November 1908 mußte der letzte im Hüttenberger Revier noch in Betrieb gestandene Hochofen in Heft wegen Schadhaftigkeit niedergeblasen werden. Die Möglichkeit, die Hüttenherger Erze wegen ihres Mangangehaltes in eine schlesische Hütte zu verbringen, führte zu einer Wiederbelebung des Bergbaues und erforderte eine Erneuerung der alten Röstanlage und der Verladehalle am Bahnhof. Um diese Zeit standen vor allem der Andreaskreuz und Barbarastollen in Abbau. Durch den Ausbau der Haselbremse wurde eine weitgehende Vereinfachung in, der Förderung erzielt.

Seit 1908 verlagerte sich der Schwerpunkt des Abbaues vom oberen ins untere Revier, dessen Erzschätze bisher wenig in Betracht gezogen worden waren. Die Erzausbeute stieg langsam wieder an und erreichte beim Ausbruch des ersten Weltkrieges etwa 65.000 Tonnen. Infolge des Weltkrieges und bedingt durch den Ausfall anderer im Kriegsgebiet liegender Manganerzgruben stieg der Bedarf an derartigen Erzen und so erreichte die Förderung 1916 123.899 Tonnen und die Belegschaft stieg durch die Einstellung von Kriegsgefangenen, Frauen und Jugendlichen 1916 auf 561 Personen. Am Erzberg wurde ein etagenmäßiger Tagbau auf Mangaberze errichtet. Die erhauten Erze hatten einen Eisengehalt von 47-49 Prozent, einen Mangangehalt von 5.5 Prozent und gingen zumeist nach Witkowitz zur Verhüttung. Die Röstanlage am Bahnhof Hüttenberg wurde 1914/15 durch die Errichtung von acht neuen Ofen auf eine Tagesleistung von 240 Tonnen Rösterze gehoben.

Infolge der Arbeit mit den ungeschulten, schlecht genährten und daher unwilligen Arbeitskräften fiel die Produktion in den letzten Kriegsjahren 1918 wieder auf 56.522 Tonnen zurück. Infolge guter Absatzbedingungen erholte sich der Hüttenberger Bergbau nach 1918 relativ rasch. 1920 wurde die elektrische Zugförderung eingeführt und 1922/23 auf dem sonnseitig gelegenen Hang des Knappenberges eine aus 108 Häusern bestehende Knappensiedlung angelegt. Dadurch wurde den Knappen nicht nur eine gesunde Wohngelegenheit geboten, sondern auch der tägliche Weg zur Arbeitsstätte auf ein Mindestmaß reduziert. Auch durch die Anlage neuer Schächte, des Bartenstein und des Albertschachtes, wurde die Förderung weitgehend verbessert und das obere Revier wieder in den Abbau miteinbezogen. Dort wurden vorzugsweise Braunerle gewonnen und nach deren Abbau das Revier 1928 als

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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