Wießner H. / II                                                                               Textauszug

 

Seite 262

Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts suchte Johann Georg Bohl namentlich die alten silberhältigen Schwefel- und Kupfererzbergbaue wieder zu beleben und daneben schürfte er seit 1852 am Leßnigberg -am linken Drauufer bei Lind -auf Antimon und ebenso am Radelberg mit unbekanntem Erfolg. Vorgewerken waren da ein Graf Poh und die Wertheimsteinsche Gewerkschaft.

Die betreffenden Schurfrechte gingen dann in der Folge auf die Bergbaugesellschaft Carinthia über, die am Leßnigberg noch während des ersten Weltkrieges auf Antimon schürfte. Es waren dabei 13-18 Arbeiter angestellt und an Hüttenerzen wurden jährlich an die 300 Zentner gewonnen. Die 40-50prozentigen Erze wurden an die Antimonhütte Varos Szalonak in Ungarn verkauft, die Erze unter 10 Prozent verblieben in Kärnten.6)

1763 wurde zu Khienburg (Khünburg) im Gailtal ein Neuschurf auf Antimon-aufgeschlagen,7) und zwar durch Georg Burger, Stephan Peere, Matthias Burger und Georg Oberjörg, die ersten zwei zu je einem Drittel, die beiden letzteren zu je einem Sechstel eingetragen. Sie schienen keinen Erfolg gehabt zu haben, denn 1773 war alleiniger Besitzer ein Thomas Wegscheider. Die Grube hieß zu hl. Dreifaltigkeit. 1774 baten Maria Zußner, Josef Zußner und ihr Kompagnon Georg Kandolf um Einantwortung des Bergwerkes auf Antimon im Eggerberg. Georg Wegscheider baue dort wider alles Recht durch seinen Sagschneider. Wegscheider antwortet darauf, daß er das Antimonbergwerk 1765 von Matthias Burger und Kompagnie im Kaufwege übernommen habe, das Bergwerk aber wegen der großen Kosten, und da die Grube vollgelaufen, nicht sofort abbauen könne. Er habe auch einen Zubau begonnen und daran schon et1iche hundert Gulden verbaut, ohne den mindesten Nutzen zu erzielen. Wegscheider, Pfleger von Federaun und Waldmeister in Tarvis, schien doch im Recht geblieben zu sein, da er noch 1781 am Eggerberg baute, allerdings ohne irgendeine Fron zu entrichten. -Auf Kobalt schürfte 1673 Wolf Andrä Freiherr von Azandorf "im Streingraben enhalb der Traa schattseits mit der Grube Allerheiligen"8) und 1784 Martin Freiherr von Aichelburg bei Kirchbach im Gailtal sonnseits.

Damit schließt die Geschichte des Kärntner Bergbaues auf Buntmetalle. Ein dritter Band, vorzüglich die Geschichte des Bergbaues auf Eisenerze behandelnd, wird diese Reihe beschließen, mit der versucht wurde, ein wichtiges Kapitel heimischer Wirtschaftsgeschichte der Vergessenheit zu entreißen.

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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