Wießner H. / II Textauszug |
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Seite 259 man in einem ausbeißenden Quarzlager einen äußerst subtilen Zinnoberanflug. Es wurde ein Stollen eingetrieben mit 14 Klafter und die Zinnoberspuren dauerten bis zum 7. Klafter. Dann fiel ein verwirrtes zerstücktes Ganggestein vor, in welchem gar keine Zinnoberspuren mehr gefunden wurden. Unter dem eingetriebenen Stollen wurde 7-8 Klafter tiefer unter dem Schnee ein alter verfallener Stollen bemerkt, mit welchem man vermutlich früher den anflügigen Quarz untersucht hat. Der Bau sei wegen seiner hohen steilen Lage überaus kostbar und gute Erze seien niemals zu erwarten. Im April schienen die Gewerken Neureiter und Brandstätter
tatsächlich den ärarischen Quecksilberbergbau im Glatschachgraben übernommen
zu haben, denn sie baten um zeitweilige Überlassung eines Sachverständigen
aus Idria, der sie bei Errichtung eines Quecksilberbrennofens beraten
sollte. Auch die Gruben im Buchholzgraben waren mit langen
Pausierungen in den Jahren 1915-1917 in Abbau. Inhaber war dort ein
gewisser Ingenieur Franz Zmerzlikar, während jener in der Reichenau von
K. Roßmann und Kompagnie betrieben wurde. Ein Schurfrecht auf Quecksilber am Puchgupfenberg im Kräwald,
den die Gewerkin Hudelist begann, scheint ohne Erfolg geblieben zu sein. Von weiteren Unterkärntner Zinnober- und
Quecksilberbergbauen seien folgende genannt: 1789 grub Gewerke Georg Mälmer
auf der Baba in der Koschuta auf Quecksilber und das Ärar in der Zell
im Waidischgraben. Das Archiv Dietrichstein läßt uns erfahren, daß
in der Woguschitza bei Kappel Franz von Justenberg einen
Zinnoberbergbau &öffnet hatte und darauf 2226 fl 59 Kreuzer verbaute,
seine Kompagnons Maria Mayer und Josef von Wolf 1059 fl 36 Kreuzer. Nach
Aussage des Hutmannes Thomas Kogler wurden an Zinnobererz 2893 Pfund
erobert. In den Jahren 1804-1811 betrieb Johann Ignaz von
Stockersheim einen Zinnoberbergbau in Waidisch, den vormals Herr
von Silbernagel bebaute. Alte Bergleute sagten aus, daß Silbernagel in
dem Bergbau auf Kupfer gebaut habe, welches aber nichts nutz gewesen wäre.
Vor etwa 50 Jahren hätten sie in der Grube eine rote Ader gesehen, aber
nicht erkannt, daß dies Zinnober sei. Vor 14 Jahren -also um 1790 -habe
Thomas Schellander aus Unterferlach hier 4 Knappen angestellt und auf
Zinnober graben lassen, der Erfolg sei ihnen aber nicht bekannt. 1819 wurde dem Freiherrn von Silbernagel die Erbauung eines
Quecksilberofens zu Mitterwinkel in der Gemeinde Zell gestattet.
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