Wießner H. / II                                                                               Textauszug

 

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Betrieb stand. Es heißt darin, man solle mit dem Feldort nicht mehr weiter durch das lose Gebirg fahren, da in der nichts mehr zu sehen sei.

Am 16. Februar des gleichen Jahres erhielt Thesauriatsrat Doktor F. v. Widmayersfeld den Auftrag, sich nach Kärnten zu begeben und die Quecksilberbergbaue zu Stockenboi (Buchholzgraben Wiederschwing) und im Glatschacher Graben bei Dellach zu besichtigen, den dermaligen Stand der Werke festzustellen und darüber ein bergmännisches Gutachten abzugeben. Er unterzog sich der Aufgabe und berichtete am 30. Juni 1787. Von den kärntnerischen Quecksilberbergbauen zu Stockenboi, zu Dellach und in der Reichenau sei eine ergiebige und lohnende Erzeugung nicht zu erhoffen. Es bestehe vielmehr die Gefahr eines beträchtlichen Verbauens. Die Gruben wären seiner Meinung nach sofort zu fristen und keine Unkosten mehr darauf zu verwenden. Wenn sich baulustige Private fänden, so soll man ihnen die Gruben gegen billige Vergütung überlassen. In der Reichenau sei der Gang gänzlich vertaubt und mit losem, überrolltem Ganggebirge angefahren. Die Zimmerung verursache große Kosten und der Gang sei vermutlich ausreichend. Der Zentner Erz halte an reinem Quecksilber nur 6 LOt.6)

Der Quecksilberbergbau zu Stockenboi im Buchholzgraben beschäftige derzeit 17 Mann. Nur die Gänge beim Zusammenstoß mit gewissen Querklüften zeigten edle Erzflächen. Im zweiten Quartal des Jahres 1787 hatte man 35 Zentner gutes Mittelerz, 350 Pfund ordinäres und 12.350 Pfund Pochgänge gewonnen. Der Probierofen stände in Dellach im Drautal. lm ersten Quartal habe man 6 Zentner 3 Pfund Quecksilber aus 745 Zentner 79 Pfund trockenem Erz und Schlich gewonnen. In Glatschach habe man vom ersten Quartal an Erz, Schlich und Pochgängen 930 Zentner 64 Pfund lagern, worin 2 Zentner 17 Pfund Quecksilber enthalten seien.7)

Am 27. Juli 1787 waren alle drei Bergbaue auf Quecksilber bereits eingestellt. Wir erfahren auch, daß sie dem k. k. Bergschaffer zu Dellach im Drautal, Paul Peyrer, unterstanden. Es wurde verfügt, daß vorläufig überall zwei verheiratete Häuer zur Aufsicht zurückbleiben, die Grubenzimmerung ausbessern und die Stollen vor Einsturz bewahren sollten.

Bereits am 31. August 1787 bewarb sich Josef Sebastian p ob ehe im um den aufgelassenen Zinnoberbergbau in Stockenboi. Dem Ersuchen wurde unter der Bedingung entsprochen, die dortigen Werksrequisiten und Taggebäude gegen Vergütung zu übernehmen. Ob er mit dem Abbau begonnen hat, ist nicht zu ersehen. Für Dellach interessierten sich neben Pobeheim die Gewerken Neureiter

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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