Wießner H. / II Textauszug |
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Seite 256 Zusätzlich soll hier auch von den Zinnober- und
Quecksilberbergbauen Kärnten die Rede sein. Bis ins 17. Jahrhundert gab
es in Kärnten selbst keine beachtlichen Bergbauten auf Zinnober und
Quecksilber, das man zur Amalgamation dringend benötigte, wohl aber
standen einflußreiche Kärntner Gewerken wie Wilhelm Neumann, seine Frau
Barbara, beider Tochter Anna, sowie Hans Pflügel und dessen Erben in
engen Beziehungen zum benachbarten krainischen Idria, wo sie zu den größten
Gewerken zählten und zeitweise der dortige Quecksilber- und
Zinnoberhandel durch ihre Hände ging.1) Die älteste schriftliche Nachricht über einen Kärntner
Quecksilberbergbau liegt aus der Herrschaft Finkenstein vor.2)
Dort fand 1650 ein Bauer Quecksilber in einem Brunnen und im Bachbett.
Darauf wurde -der Ort wird leider nicht genannt -auch der bergmännische
Abbau angesetzt, wie aus der Spezifikation der Knappenlöhne aus den
Jahren 1650 und 1651 zu ersehen ist. Leider erfährt man nichts, mit
welchem Erfolg dort gearbeitet wurde. Die zweitälteste Nachricht über Kärntner Zinnober bzw.
Quecksilberbergbaue stammt aus dem Jahre 1662 und betrifft den
Zinnoberbergbau in der Wiederschwing bei Paternion, das später
auch unter dem Namen Buchholzgraben öfter begegnet.3) Damals sagte Siegmund von Ottenfels den Bergball auf
Zinnober daselbst auf. Bereits 1666 aber wurden Schurfrechte an denselben
Hans Siegmund Ottenfels wieder verliehen. 1682 erhielten Michael Rieß und Matthias Prenner das
Privileg, bei Spittal, der Ort wird nicht näher angegeben, auf Zinnober
zu schürfen.4) Da später darüber nichts mehr verlautet,
scheint die Schürfung ohne greifbaren Erfolg gewesen zu sein.
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