Wießner H. / II                                                                               Textauszug

 

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Zusätzlich soll hier auch von den Zinnober- und Quecksilberbergbauen Kärnten die Rede sein. Bis ins 17. Jahrhundert gab es in Kärnten selbst keine beachtlichen Bergbauten auf Zinnober und Quecksilber, das man zur Amalgamation dringend benötigte, wohl aber standen einflußreiche Kärntner Gewerken wie Wilhelm Neumann, seine Frau Barbara, beider Tochter Anna, sowie Hans Pflügel und dessen Erben in engen Beziehungen zum benachbarten krainischen Idria, wo sie zu den größten Gewerken zählten und zeitweise der dortige Quecksilber- und Zinnoberhandel durch ihre Hände ging.1)

Die älteste schriftliche Nachricht über einen Kärntner Quecksilberbergbau liegt aus der Herrschaft Finkenstein vor.2) Dort fand 1650 ein Bauer Quecksilber in einem Brunnen und im Bachbett. Darauf wurde -der Ort wird leider nicht genannt -auch der bergmännische Abbau angesetzt, wie aus der Spezifikation der Knappenlöhne aus den Jahren 1650 und 1651 zu ersehen ist. Leider erfährt man nichts, mit welchem Erfolg dort gearbeitet wurde.

Die zweitälteste Nachricht über Kärntner Zinnober bzw. Quecksilberbergbaue stammt aus dem Jahre 1662 und betrifft den Zinnoberbergbau in der Wiederschwing bei Paternion, das später auch unter dem Namen Buchholzgraben öfter begegnet.3)

Damals sagte Siegmund von Ottenfels den Bergball auf Zinnober daselbst auf. Bereits 1666 aber wurden Schurfrechte an denselben Hans Siegmund Ottenfels wieder verliehen.

1682 erhielten Michael Rieß und Matthias Prenner das Privileg, bei Spittal, der Ort wird nicht näher angegeben, auf Zinnober zu schürfen.4) Da später darüber nichts mehr verlautet, scheint die Schürfung ohne greifbaren Erfolg gewesen zu sein.

Am 6. Februar 17875) liegt ein Werksbericht über den Zinnoberschurf in der Reichenau vor, der also damals schon in

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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