Wießner H. / II                                                                               Textauszug

 

Seite 246

gesetzter Landrichter des Bischofs von Bamberg,29) daß der Wolfsberger Vicedom Johann Schrank gegen Jörg Hollnburger geklagt habe, der etliche ledige bischöfliche Lehen, unter anderem auch ein Bergwerk "Galitzenstain am Lading", widerrechtlich innehabe. Von dem in der Summerau bei Reichenfels war bereits bei Raibl die Rede.

1536 erscheint das Vitriolbergwerk Lading im Besitze eines gewissen Jobst Pernthaler, der es von seinem Vater Siegmund erblich übernommen hatte. Nun aber habe er sich "hertiglich darin verpaut und sei in armuet kommen" und daher bitte er um Befreiung von den Abgaben, indem auch "das getraid und die fruchten daselbst durch das Sieden des Vitriols Schaden erlitten haben".30) Fünfzig Jahre später ist ein gewisser Bartholomäus Schober im Besitze des Vitriolbergwerkes, der mit dem Bambergischen Bergrichter Martin Göritzer in Streit lag. Schober war Untertan des Deutschordens. In diesem Streit ergriff auch Ruprecht, Freiherr von Stotzing, von der niederösterreichischen Regierur Partei. Wir erfahren aus diesem Schriftwechsel, daß das Vitriol nach Venedig ausgeführt wurde und Schober den Dogen Nikolaus da Ponte um seine Intervention bat. Der Streit war auch noch 1590 nicht entschieden und in einer Eingabe Schobers an das Landesmarschallamt weist er darauf hin, daß er nicht zu seinem Rechte kommen könnte, da ihm der bambergische Bergrichter immer Schwierigkeiten mache. Jetzt erfahren wir auch die Gründe der Schwierigkeiten, da Schober verdächtigt wurde, "die leuth Khetzerei und Flaccianismus" zu lehren. Ihm sei von der niederösterreichischen Kammer in Graz aufgetragen worden, den Vitriolhandel wieder in Fortgang zu bringen, und er bitte, ihn und seinen Bruder das bei der Vitriolhütte erkaufte Erz unverhindert aufarbeiten zu lassen und ihn mit Arrestierungen zu verschonen.

Daraufhin wandte "sich Freiherr von Roggendorf wiederholt an den Vicedom, bezeugte, daß Schober "keiner lehr und augsburgischen Confession zugethan sei", und ersuchte, ihm in seiner Arbeit keine Behinderung zu tun. Aus der Stellungnahme des Bergrichters Göritzer geht hervor, daß vorhin das Vitriolbergwerk ein gewisser Christof Grünwald gebaut habe und nach seinem Tode dieses seinem Stiefbruder und Vetter Schober dem Älteren zugefallen sei. Nach dem Tode Grünwalds sei ein Streit wegen rückständiger Löhne entstanden, dessen saumselige Abwicklung ,man ihm zuschreibe

Schober scheint aber trotz aller Unterstützung durch die Kammer nicht durchgedrungen zu sein, denn 1592 wurde Karl Ungnad, Freiherr zu Sunegg, mit dem Vitriolbergbau am Lading belehnt. Freilich war das dortige Werk im argen Zustand. Die Hütte am Lading war eingefallen, das Bergzeug verfault und die Erze verdorben. Die Gruben waren dort St. Philipp, Jakob und St. Kilian.

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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