Wießner H. / II Textauszug |
|
---|---|
Seite 245 Im Priewald schürfte noch 1790 das Bistum Gurk auf
dieses Metall. 1557 erhielt Melchior Fary einen alten verlegenen Bau im Moistergrund
schattseits, genannt "beim Kupferbau", wieder ein Beweis, daß
hier der Bergbau alten Datums war. An weiteren Gewerken seien erwähnt:
Georg Weixler, Paul Schwegel, Primus Moister, Ruprecht Wäschl, Pfleger
von Grades, und wieder der vorerwähnte Staudach. 1789 schürfte ein
gewisser de la Martina im Krähwald und am Christofberg.
unweit Brückl nach Kupfer. Erwähnt sei auch noch der alte Kupferhammer
in Glanegg, der einst im Besitze der Grafen Stampfer war und später
an den Herrn von Milesi überging. Kupfererzvorkommen befanden sich aber auch in Mittelkärnten
südlich der Drau am Fuße des Mittagskogels. Canaval26)
berichtet vom sagenhaften Vorkommen von 30 Knappenhäusern in Techanting
bei Finkenstein und 14 in Mallestig. Bei Worountz befindet sich ebenfalls
ein altes Gewerkenhaus, "zum Stöckl" genannt. Auch das Bild der
hl. Barbara in Latschach, das die Heilige mit Schlägel und Eisen in der
Hand darstellt, bezeugt alten Bergbau. 27) Dobel weist auf
Inventare der Fugger aus 1546 hin, denen zufolge zwölf Stollen in der
Fuggerau bestanden. Canaval meint wohl zutreffend, daß diese Stollen am
Nordhang des Mittagskogels lagen, Gruben in der Umgebung von Finkenstein,
"besonders bei Arza, wo uns im 18. Jahrhundert Josef Mosei aus
Klagenfurt und nach seinem Ableben Frau Maria Josefa Moser als Gewerkin
genannt werden. Nachfolger war dort im 19. Jahrhundert der Finkensteiner
Kupferbergbau des S. Th. Komposch. Auch Huebmershofen baute dort 1734
auf Kupfer.28) Nach Canaval erforderte das widersinnige Einfallen der
Lagerstätten gegenüber dem Gebirgsgehänge lange Stollen und verursachte
große Kosten. So hatte Moser über 1000fl verbaut. Die Verhüttung
stellte sich kostspielig, weil zur Verhüttung der Fahlerze (Kupferglanz)
der Zuschlag von Pyrit erforderlich war, der hier nicht vorkommt und
weither angeliefert werden mußte. Verbrochene Einbaue sind noch heute bei
Liva unter dem kleinen Mittagskogel sowie unter dem großen Mittagskogel
zu bemerken: In der Gemeinde Mallestig wurde 1844 in einer
Waldparzelle ein Stollen angeschlagen, der derzeit verbrochen ist. Der Ort
führt noch heute die Bezeichnung "Bleierca". Weiters befinden
sich bei dem Gehöft Samonig sieben Einbaue, darunter zwei Zubaue.
|
|
zurück.... |