Wießner H. / II                                                                               Textauszug

 

Seite 243

im Gailtal mit den Stollen St. Niklas, Barbara, unsere Frau, Daniel und Franciscus im Knappental samt Schermgebäuden und überm Joch die hl. Dreifaltigkeit, unsere liebe Frau und St. Anna, ferner ob dem Dorf Kötschach die Grube St. Maria, Josef, St. Andrä und St. Jakob im Judengras bei Bierbaum, ferner im Kirchbacher Graben St. Barbara mit Schermgebäudin, in der Alm Raymundi am Muggelnigg das Silber- und Kupferbergwerk unsere liebe Frau, St. Jakob und St. Barbara, in der Alpe Tschintemunt St. Elisabeth, St. Francisci und Johann Baptista, zu Liesing am Stabentheiner Bach Sankt Francisci und St. Johann samt zwei Schermgebäuden im Nachbarschaftswald sowie ein kupferhältiges Bergwerk in der Roßalm bei Oberdrauburg im wilden Ehrling nebst zahlreichen Bleigruben an seinen Schwager Franz Mohr von Sonnegg und Mohrenberg, der sie aber noch im selben Jahre wieder an den Grafen Bernardino Adami von Pleif im Lädober in Venetien weiterverkaufte.23)

1696 eröffnete Bartlmä Pichler, Steinhauer in Villach, einen Neuschurf auf Silber und Kupfer auf der Bollänigeralm im Gitschtal. Im selben Jahr bat Johann Michl Angermüller, Porciascber Pfleger, um Neuschürfe auf Kupfer "ob St. Ermichor" (Hermagor).

Der Bergbau auf der Stranigeralm reichte ins 16. Jahrhundert zurück und wurde bereits in der Beschreibung der Bergwerke der Grafschaft Ortenburg im Jahre 1524 erwähnt.24) Damals wurden dort drei Gruben gebaut, und zwar St. Daniel, St. Anna und St. Johann. "Auch gegen den Schein über auf den Abent ist ain alter Zech, darauf lange Zeit etliche Gruben paut, aber jetzo nur zwo Gruben in Arbeit, die erste heißt Hansengrueben zu allen Heiligen, die negst darunter heißt St. Anastasius. Unter der Hansengrueben sind vier Gruben verfangen neben dem Velkofel ...heißen St. Johann, zum Glück, St. Anna und St. Erasmus, sind aber jetzo alle gefreydt."

1703 erwachte der Bergbau auf der Stranigeralm zu neuem Leben und ein gewisser Antonio Serta schürfte dort auf Kupfer. Er war der Nachfolger Walthers von Herbstenburg. Abetr noch im selben Jahr berichtet Bergrichter Balthasar Pfisterer an den Fürsten Porcia unter anderem, daß sich die welschen Herren auf der Stranigeralm nicht weiter melden. Das Bergwerk liege schon außer der Freiungszeit und man brauche sich nicht mehr verpflichtet halten, weiter mit einer neuen Belehnung abzuwarten. Nun habe sich Herr Aschauer aus Lienz darum beworben, da ihm das Kupfer zu seinem Galmeihandel wohl taugen möchte. Dagegen bauten die welschen Herren am Rannach bei Oberdrauburg auf Eisen, Vitriol und Kupfer und beschäftigten 100 Knappen.

1704 eröffnete Walther Herbstenburg einen Kupferneuschurf im Nölblinger Graben und 1705 wurde es auch auf der alten

23) Ebenda. Berglehensbuch Ortenburg
24) KLA., AHR. Nr. 2044

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

zurück....