Wießner H. / II                                                                               Textauszug

 

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diesem Schlag gegen Abend kommt man nach ungefähr 15 Klafter auf ein zweites Gesenke, in weld1em der Erzstock drei Schuh mächtig ist. Von diesem zweiten Gesenke gelangt man nach 10 Klafter zum tauben Sturz und, sobald man den tauben Sturz verliert, ist wieder ein schiefer Gang, an dessen Ende sich reines Kupfererz eine Klafter mächtig zeigt und wohin man noch gar nicht vorgedrungen ist. Dazu ist auch eine Skizze vorhanden.13) May hat von dieser Niederschrift zweifellos Kenntnis gehabt.

1911 hatte ein gewisser Desiderius von Szulykovsky die dortigen Schurfrechte inne. Der große Kupferbedarf während des ersten Weltkrieges bewog das Ärar, 1916 die Fraganter Gruben zu erwerben und den Abbau wieder zu eröffnen. Es wurde unter anderem eine elektrische Kraftanlage eingerichtet, eine Rollbahn im Mölltal und eine Seilbahn zur Bahnstation Obervellach.

Einige statistische Daten zu diesem Bergbau:

1908     46 Arbeiter, Erzeugung        0 Zentner Schwefelkiese

1909     46 Arbeiter, Erzeugung 7.000 Zentner Schwefelkiese

1910     29 Arbeiter, Erzeugung 3.000 Zentner Schwefelkiese

1911     15 Arbeiter, Erzeugung 2.660 Zentner Schwefelkiese

1912       8 Arbeiter, Erzeugung unbekannt

1913       4 Arbeiter, Erzeugung unbekannt

1914       3 Arbeiter, Erzeugung unbekannt

1915     14 Arbeiter, Erzeugung      9.567 Zentner Schwefelkiese

1916    361 Arbeiter, Erzeugung 123.430 Zentner Schwefelkiese

1917    301 Arbeiter, Erzeugung 109.209 Zentner Schwefelkiese

Die Förderung des Jahres 19l6 lieferte beispielsweise bei der Aufbereitung 39,4 Prozent Schwefel, 2,59 Prozent Kupfer und 5,30 Prozent Kupferkiese, die des Jahres 19l7 40 Prozent Schwefel, 2,5 Prozent Kupfer und Kupferkiese mit 28 Prozent Schwefel und 5 Prozent Kupfer.

Nach dem Zusammenbruch des Jahres 1918 nahm auch der Fraganter Kupferbergbau ein Ende. Ein anderes Kupferbergwerk bestand im 18. Jahrhundert im Radlgraben, einem westlichen Seitental der Lieser, unweit von Gmünd. Dort hatte um die Mitte des 18. Jahrhunderts ein Baron Neppelsberg ein Kupferbergwerk ins Leben gerufen und war 1763 zugrundegegangen. Sein Nachfolger war Herr von Stokkersheim, der auch abwirtschaftete. Die Gruben gingen dann in den Besitz eines gewissen Friedrich Weitenhiller in Laibach über, der in Krain ebenfalls auf Kupfer baute und in der Radlgrabener Schmelzhütte krainisches Schwarzkupfer aufschmelzen wollte, da er in Krain keine Schmelzhütte besaß.14) Es war voraus. zusehen, daß das Unternehmen bei dem langen und schwierigen

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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