Wießner H. / II Textauszug |
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Seite 236 nachließ. Die Erze des Josefilagers setzten sich in die
Teufe ab und man sendete daher an der Sohle des Göttlichen-Vorsehung-Stollens
einen Schacht ab. Außerdem wurde ein Erbstollen angeschlagen, dessen Bau
aber wegen Kapitalmangels stecken blieb. Die Baue litten besonders im Frühjahr
und Herbst viel unter zuströmenden Grubenwässern, deren man durch Einbau
einer Wasserhebemaschine Herr zu werden versuchte. Die zur Verfügung
stehenden Wasserkräfte genügten aber nicht zum Betrieb des oberschlächtigen
Kehrrades. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts waren im dortigen
Kupferbergbau über hundert Knappen angesetzt und jährlich wurden an die
23.000 Kübel Erze bestehend aus Stuff, Scheid- und Kleinerz erheutet.10)
Die Schmelzhütte stand am Raggabach und dort stürzte man die vorerst im
Sack-, dann im Schlittenzug herangebrachten Erze in neun Schwefelöfen, in
deren an den Längsseiten angebrachten Kammern der Schwefel sublimierte.
Sehr viel Schwefel ging durch den Rauchfang ab, so daß die Vegetation in
der Umgebung stark darunter litt. Aus den 23.000 Kübeln Erze erzeugte man
170 Zentner Reinleche und 780 Zentner Roh- oder Schwarzkupfer. Im Laufe
der weiteren Raffinierung gewann man aus dem Schwarzkupfer 555 Zentner
Rosettenkupfer. Das Kupfer stellte sich pro 7.entner auf 40-50 ß und
wurde vornehmlich nach Salzburg. Nürnberg und Schwabach verkauft. Daneben
wurden jährlich 448 Zentner Stuckschwefel, 470 Zentner Stangenschwefel
und 4 Zentner Schwefelstaub gewonnen. Stangen- und Stuckschwefel wurden
pro Zentner zu 6-8 ft, der Staubschwefel zu 18-20 ft abgesetzt. In den Jahren 1740-1780 stieg die Produktion jährlich auf
800 bis 1000 Zentner Reinkupfer und 3000-4000 Zentner Schwefel und diese
Zeit bedeutete den Höhepunkt des Fraganter Kupferbergbaues.. Rückgang
der Erzlager, namentlich der gelben Erze, höhere Regien, gesteigerte
Fuhr- und Schichtenlöhne, die teure Kohle und die den Anforderungen nicht gewachsene Direktion unter dem gewesenen Kammerdiener Georg
Staudacher führten zum Verfall des Bergbaues. Viel mochte dazu auch die immer mehr steigende Wassernötigkeit
des Bergbaues beigetragen haben. 178811) hören wir von dem
Ansuchen des Fraganter Berghandels an das Oberstbergmeister. amt um
Zuweisung eines geschickten Markscheiders aus den ungarischen Bergwerke
wegen Verziehung des dortigen Erbstollens. Darauf wurde Markscheider Adam
Drumer auf vier Wochen von Bleiberg nach Fragant zugewiesen.
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