Wießner H. / II                                                                               Textauszug

 

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nachließ. Die Erze des Josefilagers setzten sich in die Teufe ab und man sendete daher an der Sohle des Göttlichen-Vorsehung-Stollens einen Schacht ab. Außerdem wurde ein Erbstollen angeschlagen, dessen Bau aber wegen Kapitalmangels stecken blieb. Die Baue litten besonders im Frühjahr und Herbst viel unter zuströmenden Grubenwässern, deren man durch Einbau einer Wasserhebemaschine Herr zu werden versuchte. Die zur Verfügung stehenden Wasserkräfte genügten aber nicht zum Betrieb des oberschlächtigen Kehrrades.

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts waren im dortigen Kupferbergbau über hundert Knappen angesetzt und jährlich wurden an die 23.000 Kübel Erze bestehend aus Stuff, Scheid- und Kleinerz erheutet.10) Die Schmelzhütte stand am Raggabach und dort stürzte man die vorerst im Sack-, dann im Schlittenzug herangebrachten Erze in neun Schwefelöfen, in deren an den Längsseiten angebrachten Kammern der Schwefel sublimierte. Sehr viel Schwefel ging durch den Rauchfang ab, so daß die Vegetation in der Umgebung stark darunter litt. Aus den 23.000 Kübeln Erze erzeugte man 170 Zentner Reinleche und 780 Zentner Roh- oder Schwarzkupfer. Im Laufe der weiteren Raffinierung gewann man aus dem Schwarzkupfer 555 Zentner Rosettenkupfer. Das Kupfer stellte sich pro 7.entner auf 40-50 ß und wurde vornehmlich nach Salzburg. Nürnberg und Schwabach verkauft. Daneben wurden jährlich 448 Zentner Stuckschwefel, 470 Zentner Stangenschwefel und 4 Zentner Schwefelstaub gewonnen. Stangen- und Stuckschwefel wurden pro Zentner zu 6-8 ft, der Staubschwefel zu 18-20 ft abgesetzt.

In den Jahren 1740-1780 stieg die Produktion jährlich auf 800 bis 1000 Zentner Reinkupfer und 3000-4000 Zentner Schwefel und diese Zeit bedeutete den Höhepunkt des Fraganter Kupferbergbaues.. Rückgang der Erzlager, namentlich der gelben Erze, höhere Regien, gesteigerte Fuhr- und Schichtenlöhne, die teure Kohle und die den Anforderungen nicht gewachsene Direktion unter dem gewesenen Kammerdiener Georg Staudacher führten zum Verfall des Bergbaues.

Viel mochte dazu auch die immer mehr steigende Wassernötigkeit des Bergbaues beigetragen haben. 178811) hören wir von dem Ansuchen des Fraganter Berghandels an das Oberstbergmeister. amt um Zuweisung eines geschickten Markscheiders aus den ungarischen Bergwerke wegen Verziehung des dortigen Erbstollens. Darauf wurde Markscheider Adam Drumer auf vier Wochen von Bleiberg nach Fragant zugewiesen.

1806 gingen die Gruben in den Besitz des Grafen Theodor Batthyani über. Er baute nicht nur ;in der Fragant, sondern auch im Lamitztal bei Winklern auf Kupfer und Schwefel, war aber auch bald am Ende seiner finanziellen Kräfte, so daß das

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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