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worden und in der Tiefe ganz unverritzt. Die Gruben am Trömern,
die der alte Putz bearbeitet habe, hätten pro Zentner 7 Lot Silber und 50
Pfund Kupfer gehalten. In der Parzissel habe Putz Silberglanz mit
dem Halt von 9 Lot Silber und 65 Pfund Kupfer gebrochen. Auf der Goldzech
in der Neunerkluft halte der Zentner 9 Lot Silber und 60 Pfund Kupfer, auf
der unteren Goldzeche 2 Lotgöldisches Silber und 55 Pfund Kupfer.2)
Als später um die Jahrhundertwende die Zinkhütte in Döllach i. M.
eingerichtet worden war, legte man das Hauptgewicht auf die
Kupferproduktion, speziell auf die von der Goldzeche vom Waschgang, vom
"Knappenwald" und vom "Fürst" bei Döllach. Zu diesem
Zwecke entstand am 25. Juli 1806 die Großkirchheimer Gewerkschaft auf
Gold, Silber, Kupfer und Blei unter der Führung des Grafen Tannenberg aus
Tirol, der auch der Messinggewerke Aschauer angehörte.
Wie überall,
so ging auch hier der Edelmetallbergbau dem auf andere Erze voraus. Als am
10. März 1524 Ferdinand I. seinem Schatzmeister Gabriel Salamanca die
Grafschaft Ortenburg verlieh und dieser Grafschaft auch die verpfändeten
Gerichte Oberfalkenstein und Großkirchheirn einverleibte, wurden bei
dieser Gelegenheit auch die Grenzen der Berggerichtsbezirke und die darin
befindlichen Bergwerke erwähnt. Da heißt es nun unter anderem: "Von
Grassenberg hinein ist die Fragant,3) ein thall ain meill lang
und weit, darinnen wirdet perkhwerch paut." Es wird nicht gesagt,
welcher Art der Bergbau war, aber aus einem Berglehensbuch aus 15364)
geht hervor, daß wir bereits 1531 hier eine Reihe von Gewerken tätig
sehen5), unter anderem Gallus und Isak Schlaminger aus Vellach,
Sebastian Kirchheimer und die Gewerkendynastie Pu tz von Kirchhamegg, und
zwar sowohl in der Großen als auch in der Kleinen Fragrant. Die Vellacher
Gewerkenfamilie Schlaminger errichtete hier in der Inneren Fragant ein
Wildbad.6) Die Schlaminger dürften nach Wenger von Schladming
hiehergekommen sein. Das erste urkundlich nachweisbare Mitglied dieser
Familie war 1503 Kolman Schlaminger. Christof Schlamminger war ein Sohn
des Vorgenannten, er starb 1550 und stand im Rufe eines hervorragenden
Bergmannes. Die Familie begegnete uns im Bergbau des Gerichtsbezirkes
Vellach wiederholt.
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