Wießner H. / II                                                                               Textauszug

 

Seite 233

Kupferbergbau in Kärnten. Die Kupfererzvorkommen in Kärnten, soweit sie an Hand archivalischer Nachrichten festzustellen sind, verteilten sich über das ganze Land, wenngleich Oberkärnten, was die Bedeutung der Schürfe betrifft, zweifellos die Führung innehatte. Demzufolge soll auch die geschichtliche Überschau des Kärntner Kupferbergbaues mit Oberkärnten beginnen.

Im Gebiete der Hohen Tauern ist durch das Vorkommen goldhältiger Kupferkiese eine Reihe von Kupferfundstätten zu verzeichnen, von denen wir als die wichtigsten die Gößnitz, die Goldzeche, den Waschgang und die Fragant nennen. Von Kupferfunden in der Gößnitz berichtet uns 1661 der Kirchbergerische Verweser Emanuel Steinbergel. Er schreibt, daß in diesem Tal, "bey den Mättensee genannt, ein Kupferbergwerk sei, halt dasselbig Erz das gemein Scheidwerch der Zentner 14 Pfund Kupfer und 3 Quintel Silber, derzeit aber baue niemand darauf."

Derselbe Gewährsmann -im übrigen aus Zweckmäßigkeitsgründen offensichtlich sehr optimistisch eingestellt -erzählt ferner von einem weiteren Kupferbergwerk in der Herrschaft Stall an der Schattseiten "beim Raggasbach genannt (wohl Raggabach), von einem sehr hoffentlichen Kupferbergwerk, wo man aber nit mer als 2 Klafter hieingebaut und wiederum davon abgelassen, obwohl der Zentner Erz 8 Pfund Kupfer gehalten, der Bergbau gar nahe beim Land und das Erz mit wenig Unkosten zum Pocher zu bringen wäre." Ebenso sei im Glainacher Wald 1a) "ein gar hoffentliches und gelegensames Kupferbergwerk, so die Kirchheimerischen in Rechten haben und es sei nit zu zweifeln, da anderst der allmächtige Gott sein göttlichen Segen nit aufheben tät, alldorten ein ewiges Bergwerk zu erwecken."

Weiters berichtet Steinberger von dem "uralten Bergwerk am Waschgang, das bereits in der Heidenschaft gebaut worden sei. Allda bräche Kupfererz, welches lediges Gold gibt, und weiß sei wie ein Amalgamo. Der Zentner Erz gäbe 1½ Lot goldiges Silber und 8 bis 10 Pfund Kupfer, es sei unzweifelhaft auch dort ein ewiges Bergwerk zu erwecken." Auch in der großen Zirknitz am Moderegg halte das Silbererz bis in die 70 Pfund Kupfer neben 8 bis 9 Lot Silber. Die Gänge seien Wassers halben verlassen

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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