Wießner H. / II                                                                               Textauszug

 

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Georg.8) 1720 bewarb sich Graf Ludwig Thurn um einen Bleischurf im Hiuhnigwald bei Schwarzenbach.

Einer der eifrigsten Bleigewerken in der Gegend war der Graf Thurnsche Administrator, Christian Freiherr von Schlangenberg.

Die Schlangenberg hießen ursprünglich Gaitschnigg und stammten aus Untersteiermark. Später erhielten sie Baronie mit dem Attribut von Schlangenberg.9) Schlangenberg nahm den Abbau in den alten Thumschen Gruben im Hliuhnigwald wieder auf, fand dann im nahen Tschernerniggebiet und am Medwaßberg eine alte Grube mit abbauwürdigem Erz und noch später unter der sogenannten Petzenalpe bei St. Helena gutes Bleierz. Darüber berichtet nun Bergrichter Wahrmus im Jahre 1746:10) "Christian Frh. v. Schlangenberg sucht für seinen Bleibergbau in Schwarzenbach um Fronbefreiung an. Hauptgebäude sind die Tschernemiggruben nach Stund 1 nach Mitternacht aufgeschlagen und etliche 60 Klafter tief eingetrieben. An 2 Orten wird von den Knappen eingesprengtes Gelberz gehauen. Dies wird erstlich zu kleinen Stuffstein gepocht, in einem Röstofen geröstet, wiederum klein gepocht, gewaschen und auf einer neuerbauten Erzmühle gemahlen, dann wieder gewaschen und in dem eine halbe Stunde weit gelegenen Schmelzofen auf. geschmolzen. Die verbleibende Krätze wird wiederum gemahlen, gewaschen und wieder verschmolzen, bis alles Blei heraußen ist. Die gewöhnliche Schmelzart anderer Gewerken ist hier nicht durchführbar, weil das Gestein das Blei so fest in sich hält, daß es mit keinem Feuer daraus zu treiben ist, sondern zu lauter Krätze und Graupen wird. Der Bergbau wurde 1739 erhoben und bis auf 1000 Fuß hineingebaut, bis man auf einen Gang stieß, der sich 1744 wieder ausschnitt. Darauf drei Monate Arbeit im tauben Gestein, bis man wieder dergleichen Halberze erbaute.

Der Gewerke baut noch an drei anderen Orten ohne bedeutende Erfolge und zwar unter der sogenannten Petzenalpe unweit st. Helena in einem alten 60 Klafter tiefen Schachtgebäu ein baumäßiges Bleierz. Dort ist ein Zubau im Bau. Fronfreiheit auf 6 ganze oder 12 halbe Jahre wird angetragen." Weiter heißt es bei Wahrmus:11) "Nach der Visitation in Ebriach habe ich mich in die Windisch-Kappel und von da über das hohe Gebirg und die sogenannten Klissen Alben -allwo ich wiederumb die entsetzliche Holzverschwendung gesehen -in Schwarzenbach begeben. Sodann in das Baron Schlangenbergsche Bleibergwerk am Tschemernigberg, daselbst erstlich die obere Gruben befahren, welche Schlangenberg 1741 als altverlegenes Gebäu empfangen, erhoben und alte verfallene Stollen und Erzspuren angetroffen hat. Die

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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