Wießner H. / II Textauszug |
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Seite 228 Georg.8) 1720 bewarb sich Graf Ludwig Thurn um
einen Bleischurf im Hiuhnigwald bei Schwarzenbach. Einer der eifrigsten Bleigewerken in der Gegend war der
Graf Thurnsche Administrator, Christian Freiherr von Schlangenberg. Die Schlangenberg hießen ursprünglich Gaitschnigg und
stammten aus Untersteiermark. Später erhielten sie Baronie mit dem
Attribut von Schlangenberg.9) Schlangenberg nahm den Abbau in
den alten Thumschen Gruben im Hliuhnigwald wieder auf, fand dann im nahen
Tschernerniggebiet und am Medwaßberg eine alte Grube mit abbauwürdigem
Erz und noch später unter der sogenannten Petzenalpe bei St. Helena
gutes Bleierz. Darüber berichtet nun Bergrichter Wahrmus im Jahre 1746:10)
"Christian Frh. v. Schlangenberg sucht für seinen Bleibergbau in
Schwarzenbach um Fronbefreiung an. Hauptgebäude sind die Tschernemiggruben
nach Stund 1 nach Mitternacht aufgeschlagen und etliche 60 Klafter tief
eingetrieben. An 2 Orten wird von den Knappen eingesprengtes Gelberz
gehauen. Dies wird erstlich zu kleinen Stuffstein gepocht, in einem Röstofen
geröstet, wiederum klein gepocht, gewaschen und auf einer neuerbauten
Erzmühle gemahlen, dann wieder gewaschen und in dem eine halbe Stunde
weit gelegenen Schmelzofen auf. geschmolzen. Die verbleibende Krätze wird
wiederum gemahlen, gewaschen und wieder verschmolzen, bis alles Blei heraußen
ist. Die gewöhnliche Schmelzart anderer Gewerken ist hier nicht durchführbar,
weil das Gestein das Blei so fest in sich hält, daß es mit keinem Feuer
daraus zu treiben ist, sondern zu lauter Krätze und Graupen wird. Der
Bergbau wurde 1739 erhoben und bis auf 1000 Fuß hineingebaut, bis man auf
einen Gang stieß, der sich 1744 wieder ausschnitt. Darauf drei Monate
Arbeit im tauben Gestein, bis man wieder dergleichen Halberze erbaute.
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