Wießner H. / II Textauszug |
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Seite 226 Schäffleralpe waren im Besitze Komposchs. Das Blei- und
Schmelzwerk Rechberg gehöre 1855 dem Gewerken F. Fercher. Auf der Schäffler- und Grafensteiner Alpe mit den Gewerken
Komposch-Rainer wurde in 17 Stollen auf Blei gebaut und sie gehörten zu
den ergiebigsten im ganzen Revier. Durch den im Jahre 1893 beschlossenen Ankauf der Gruben der
Firma Rainer kamen die Obirgruben in den Besitz der Union und teilten von
nun ab deren Schicksale. Der Krieg 1914-1918 brachte die Einstellung der
Bergbauten, die im Stadium des Aufschlusses standen und seither ruht der
Bergbau in diesem Gebiet. C) Bleiburg -Petzen -Mieß.1) Dieses
Revier umfaßte das Einzugsgebiet des Mießbaches mit dem Gebirgsstock der
Petzen (2114 m) am linken und dem Ursulaberg (1636 m) am
rechten Ufer. Große Teile dieses Gebietes gehören seit 1919 zu
Jugoslawien. Zahlreiche Pingen auf der Petzen, die am sogenannten Spitz,
einem nordöstlichen Ausläufer der Petzen, beginnen und sich bis zur
Skutelhube am Stropitz hinziehen, weisen darauf hin, daß hier einst ein
bedeutender Bergbau vorhanden war. Die Zahl der Pingen geht in die
Hunderte. Sie reichen auch auf die Hochpetzen hinauf. Da das flache
Gebirge dem Stollenbau nicht günstig war, selbst hundert Klafter lange
Stollen hätten nur wenig Teufe gebracht, so gingen die Alten mit
Schachten nieder, soweit es Wetter und Wasser erlaubten. Beim Straßenbau Bleiberg-Feistritz stieß man auf viele
Bleischlacken, die bewiesen, daß in der Umgebung aufgefundene Bleierze in
Bleiburg verschmolzen wurden, und zwar so gut, daß die Schlacken kaum
mehr als zwei Prozent Blei enthielten. Es waren allem Anscheine nach
zumeist Kleinbetriebe, die hier mit kleinen Grubenmaßen umgingen, denn
weder auf der Petzen noch auch in der Umgebung finden sich größere
Tiefbauten. Alle Baue bewegten sich nach dem Tag.2) Die hier
vorkommenden Bleierze waren zumeist Bleiglanz, Weißblei, Gelbblei und
Zinkerze, sowohl Blende als auch Galmei. Auf den alten Bleibergbau der
Gegend weist wohl auch der Name der Stadt Bleiburg hin, die 1226
urkundlich zum ersten Male erwähnt wird.3)
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