Wießner H. / II Textauszug |
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Seite 225 zeit arbeite man auf der Möchlinger Alpe mit acht Mann. Im
Zechenbau fördert man auf Laufläden mit ungarischen Hunten und braucht
keine Zimmerung. Zur Verhüttung kommen die Erze nach Kappel. Wasserkraft
und Holz ist genügend vorhanden. Von der Stockalpe lasse sich
weniger sagen, es sind Erzausbisse zu sehen. Bis heute wurden nur die höheren
Schichten bebaut. Zu bemerken sei, daß die Gänge von der Möchlinger
Alpe zur Stockalpe herüberstreichen. Nach ihrer Wichtigkeit gereiht, ergebe sich derzeit
folgende Ordnung: I. Wilhelm, 2. Adolf, 3. Möchlinger Alpe, 4. Francisci
und 5. Kleinberg. Derzeit gewinne man auf allen Eggerschen Gruben 700
Zentner Blei im Jahr. In Kappel stand ein ärarisches Blei- und Zinkwerk
in Betrieb mit Groben auf der Möchlinger Alpe und den Stollen
Himmelschlüssel, Habakuk und Liedermann, auf der Grafensteiner Alpe mit
Ida- und Plutostollen, auf der Stockalpe mit dem Saturnusstollen. In den
Jahren 1810 bis 1812 -da Bleiberg für Osterreich verloren war -wurde hier
mit Hilfe von Soldaten abgebaut. Die Schmelzhütte stand in Rain beim
Miklautzhof. 1860 war der Grubenstand in dem genannten Revier folgender:13)
das Bergrevier Kappel umfaßte alle Bergbaue in den Ortsgemeinden Kappel,
Vellach, Oberseeland und Rechberg. An Bleierzbergbauten fanden sich vor:
Christallniggalpe, Hameritschalpe, Lobnigalpe, Pistotnigalpe, Schäffleralpe,
Rechberg, Grafensteiner Alpe, Seealpe und Zauchen sowie Obir I-V. Obir I stand mit 4 Hauptgruben und 20 Stollen im Besitze
Peters von Fladung, sein Nachfolger war A. V. Komposch. Diese
Gewerkenfamilie spielte im Kärntner Bergbau des 19. Jahrhunderts eine
bedeutende Rolle. Die Familie sollte aus Ungarn stammen und sich früher
Gombosch geschrieben haben. Gregor Komposch war Hutmann beim Gewerken
Scheidenberger am Hochobir. Aus seiner ersten Ehe stammte der Sohn Simon,
aus seiner zweiten die Söhne Simon Thaddäus, Anton Raimund und Alexander
Vinzenz.14) 1855 erzeugte Obir I 35 Zentner Blei, also nicht überwältigend viel. Obir II stand im Besitze Alexander Vinzenz Komposch, die
Erzeugung war dort minimal. Obir III gehörte ebenfalls Alexander Vinzenz Komposch und
erzeugte 1855 946 Zentner Blei. Obir IV gehörte den Gewerken Fladung-Komposch zusammen und
erzeugte 1855 941 Zentner. Obir V stand im Besitze des Gewerken Floriantschitz und
wurde 1856 gelöscht.15)
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