Wießner H. / II                                                                               Textauszug

 

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zeit arbeite man auf der Möchlinger Alpe mit acht Mann. Im Zechenbau fördert man auf Laufläden mit ungarischen Hunten und braucht keine Zimmerung. Zur Verhüttung kommen die Erze nach Kappel. Wasserkraft und Holz ist genügend vorhanden. Von der Stockalpe lasse sich weniger sagen, es sind Erzausbisse zu sehen. Bis heute wurden nur die höheren Schichten bebaut. Zu bemerken sei, daß die Gänge von der Möchlinger Alpe zur Stockalpe herüberstreichen.

Nach ihrer Wichtigkeit gereiht, ergebe sich derzeit folgende Ordnung: I. Wilhelm, 2. Adolf, 3. Möchlinger Alpe, 4. Francisci und 5. Kleinberg. Derzeit gewinne man auf allen Eggerschen Gruben 700 Zentner Blei im Jahr.

In Kappel stand ein ärarisches Blei- und Zinkwerk in Betrieb mit Groben auf der Möchlinger Alpe und den Stollen Himmelschlüssel, Habakuk und Liedermann, auf der Grafensteiner Alpe mit Ida- und Plutostollen, auf der Stockalpe mit dem Saturnusstollen. In den Jahren 1810 bis 1812 -da Bleiberg für Osterreich verloren war -wurde hier mit Hilfe von Soldaten abgebaut. Die Schmelzhütte stand in Rain beim Miklautzhof. 1860 war der Grubenstand in dem genannten Revier folgender:13) das Bergrevier Kappel umfaßte alle Bergbaue in den Ortsgemeinden Kappel, Vellach, Oberseeland und Rechberg. An Bleierzbergbauten fanden sich vor: Christallniggalpe, Hameritschalpe, Lobnigalpe, Pistotnigalpe, Schäffleralpe, Rechberg, Grafensteiner Alpe, Seealpe und Zauchen sowie Obir I-V.

Obir I stand mit 4 Hauptgruben und 20 Stollen im Besitze Peters von Fladung, sein Nachfolger war A. V. Komposch. Diese Gewerkenfamilie spielte im Kärntner Bergbau des 19. Jahrhunderts eine bedeutende Rolle. Die Familie sollte aus Ungarn stammen und sich früher Gombosch geschrieben haben. Gregor Komposch war Hutmann beim Gewerken Scheidenberger am Hochobir. Aus seiner ersten Ehe stammte der Sohn Simon, aus seiner zweiten die Söhne Simon Thaddäus, Anton Raimund und Alexander Vinzenz.14) 1855 erzeugte

Obir I 35 Zentner Blei, also nicht überwältigend viel.

Obir II stand im Besitze Alexander Vinzenz Komposch, die Erzeugung war dort minimal.

Obir III gehörte ebenfalls Alexander Vinzenz Komposch und erzeugte 1855 946 Zentner Blei.

Obir IV gehörte den Gewerken Fladung-Komposch zusammen und erzeugte 1855 941 Zentner.

Obir V stand im Besitze des Gewerken Floriantschitz und wurde 1856 gelöscht.15)

Das Bleibergwerk Kappel mit den Stollen Ostern und Michaeli gehörte F. Fercher und wurde 1858 gelöscht. Die Pistotnig und

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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