Wießner H. / II Textauszug |
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Seite 221 hatte:10) "Der Bergbau ist ungemein
beschwerlich, denn man hat zu denen höchsten Gruben 9 bis 10 Stund weit
aufwärts zu gehen und das Erz muß anderhalb Stunden weit auf dem Buckl
in Säcken getragen werden. Wenn es nit so hältig wäre, pro Zentner 60
pfund, würde dieser Bau schon längst aufgelassen worden sein. Was aber
das beste bei allem genannt werden muß, ist der vorteilhafte Schmelzprozeß, mit dem erst vor wenigen Jahren im Land Kärnten von einem
Tiroler introducierten Flammofen. Nach der dermaligen Beschaffenheit des
Werks ist Herr von Silbernagel imstande, im Jahr 500 Zentner Blei, den
Zentner zu 20 ft, aufzubringen." Aus 1757 liegt wieder ein Bericht des Bergrichters Wahrmuß
vor, wo er schreibt: "Dieses
Bergwerk liegt auf einer hohen Alm und besteht aus 9 Gruben. Bei 6 Gruben
wird fast nichts erbaut und diese mußten verlassen werden. Jetzt sind nur
3 Gruben im Bau und zwar die Fundgrube st. Katharina nach Stund 2
angeschlagen in Morgen, 72 Klafter rechts und links hinein gestreckt. Der
Erzgang hat sich in die Tiefe gelassen mit schönem Vorrat und keiner
Gefahr des Ausscheidens. Eine starke Stund höher hinauf liegt die Grube
st. Paphnutii im Wernuch mit etwas Erz, derzeit nicht belegt, weil die
Arbeiter zur Aufbereitung und Förderung der Schmelzarbeit verwendet wer.
den. Die dritte Grube ist der Josefibau in der Schluetten bei dritt. halb
Stund weit von den beiden genannten Gruben in der Graf Christallniggalpe
ober der Pfarrkirche Ebriach mit 2 Feldörtern, das Erz aber nur stock-
oder nierenweise vorkommend. Die Belegschaft zählt zusammen 38 Personen.
Hutmann ist Friedrich Grössing. Der Hauptmangel dieses Bergwerkes besteht
in Wasserarmut, da kein anderes Wasser zur Verfügung steht als das Eis
und Schnee oder Regenwasser, daher im Winter und Hochsommer die
Wascharbeit eingestellt werden muß. Auch Holzmangel herrscht. Das meiste
Erz hat st. Katharina, wo 9 Häuer auf Erz und 8 auf Hoffnung angelegt
sind. Da sich die Erze in die Tiefe senken, wurde ein Zubau angelegt und
bereits 13 Klafter tief eingetrieben. Die Grube st. Paphnutii hat nur
eingesprengtes Erz und liegt derzeit still. Die Grube Josephi auf der
Christallniggalpe ist mit 2 Arbeitern belegt und hat sehr veränderliches
Erzvorkommen, das immer wieder durch vorgefallene Steinblätter verdrückt
wird. Das Bergwerk wird gut bergmännisch betrieben und ist an der Führung
nicht auszusetzen." 1752 und 1756 stoßen wir immer wieder auf
Ersuchen um Verlängerung der Fronbefreiung, ein Zeichen, daß der Gewerke
schwer zu kämpfen hatte. 1752 schürfte Johann Martin von Huebmershofen auch am Kogelberg
bei Ebriach auf Blei.
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