Wießner H. / II                                                                               Textauszug

 

Seite 219

empfing der Freiherr ". ..in der Plasing ob Rechberg einen Neuschurf, den nennt er die Gottesgab, da man die ledigen Pleystuff, als man die Kohlstatt hat richten wellen, gefunden hat ..." Hier handelte es sich um einen Neuschurf auf Bleierze, den man zufällig entdeckte, wie solche Zufälligkeiten in der Bergbaugeschichte Kärntens ja öfters zu verzeichnen sind. Man denke nur an den Kupferbergbau in der Großen Fragant oder an den Edelmetallschurf in der Räderzeche im Gitschtal.

Ungnad schien überhaupt sehr bergbaufreudig gewesen zu sein. 1570 wurde er im "Schimplgraben" im Sonnegger Landgericht mit einem Neuschurf auf Blei- und Silbererze belehnt. Der Freiherr war, wie wir im 3. Band hören werden, einer der größten Eisengewerken Unterkärntens und betrieb in Waldenstein einen Eisenerzbergbau sowie da und um Rechberg zahlreiche Eisenhämmer.

Dann pausieren die Eintragungen bis zum Jahre 1626. In diesem Jahre erhielt am 29. Mai5) der Kappeler Bürger Alexander Giuvinz einen Neuschurf in der Wohinzer Hueben im Markt Burgfried "und wird soliches Gebey genannt bey unserer Lieben Frau mit samb 4 Schermgebeyen st. Alex, Johann, Primus und Michael."

Am 15. April 1696 verkaufte Johann Wilhelm Graf von Attems dem Abt zu St. Paul seine Bleierzgrube in den "hochen Obir" samt dabei befindlichem Bleierz, Knappenzeug und der Knappenhütte um 300 ft.6)

Am 17. September 1707 empfing Herr Ferdinand Georg Possip im Namen und anstatt Herrn Johann Anthony von Ruchenstorfs zu Pöllhaimb einen Neuschurf in der Windisch. Rappel auf zwei Monate auf Probe. Derselbe7) am 23. Oktober einen Neuschurf auf Kupfer und Blei, ebenda "samt den alten verfallenen Gebeyen nämblich des Gebirgs nebst dem Schloß Hochenegg (Hagenegg), in der Lobnig undter des Wochintzer Bauern Feld und das Gebirge Obria (Ebriach) genannt, alwo von dem alten verfallenen anitzo aufhebenden Stollen zupauen kunnten und zwar in repart, daß, wenn die Unkosten am ersten vergebens sein, anders selbe ersötzen möchten".

1708 empfing der vorgenannte Ruchendorfer8) am 9. März eine Verlängerung der vorgenannten befristeten Schürfe bis auf eine trockene Zeit, da er wegen der nassen Witterung nicht arbeiten konnte und außerdem einen Schurf auf Kupfer und Blei "unweit der Kappel in einem hochen Gebirg".

Selbst Handwerker aus fernen Orten bewarben sich hier um Schurfrechte wie der Grazer Kürschner Andrä Konrath 1707 auf silberhältiges Blei im Lobniggraben bei Windisch-Kappel. 

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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