Wießner H. / II Textauszug |
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Seite 218 B) Kappel -Obir.) Der Hochobir (2142 m)
ist der Karawankenkette vorgelagert und nur durch den 1066 m hohen
Scheidasattel mit dem Hauptkamm der Koschuta verbunden.
Tiefeingeschnittene Täler des Freibaches im Westen, des Ebriacher Baches
im Süden und des Vellacher Baches im Osten trennen den Obirstock von den
benachbarten Bergen. Auch hier reicht der Bergbau weit zurück. Am 10. Februar
des Jahres 11712) bestätigte Papst Alexander III. der
Propstei Seckau unter anderm ein "....predium apud Iuon et montem,
ubi effoditur argentum et plumbum cum omni iure ...", also ein Gut im
Jauntal und einen Berg, wo man Silber und Blei gewinnt mit allem Recht.
Jaksch war der Meinung, daß sich dieser Bergbau auf der Topitza und
Oistra südlich Eberndorf befunden habe. Wutte dagegen3) hielt
dafür, daß damit der Obir zu verstehen sei. Ein Berglehensprotokoll,
aufgezeichnet von dem Friesacher Bergrichter Karl Heller,4)
welches die Jahre 1568 bis 1729 umfaßt und das sich einst im Besitze der
Freiin Antonia von Silbernagel befand, später aber im Wege des Ferlacher
Kaplans B. L. Maruschnig durch den Geschichtsverein ins Landesarchiv
gelangte, gibt ebenfalls Nachricht über betriebenen Bergbau in diesen
Revieren. Die Aufzeichnungen führen uns zunächst in die Gegend von Kappel,
dem heutigen Eisenkappel, an den Westabfall der Petzen.
Dort, im Lobniggraben, erhielt am 30. September 1568 Ludwig Ungnad,
Freiherr zu Sunnegg, "ein alts verlegenes gepey, das nennt er bei
sant Dhonel (Daniel), ist ihm verliehen wie Bergwerksrecht ist."
Worauf Ungnad schürfte, wird nicht gesagt, doch wohl auf silber. hältige
Bleierze. Der Vermerk, daß es sich um alte, verlegene Gruben handelte,
beweist, daß auch hier der Bergbaubetrieb nichts Neues darstellte.
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