Wießner H. / II                                                                               Textauszug

 

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B) Kappel -Obir.) Der Hochobir (2142 m) ist der Karawankenkette vorgelagert und nur durch den 1066 m hohen Scheidasattel mit dem Hauptkamm der Koschuta verbunden. Tiefeingeschnittene Täler des Freibaches im Westen, des Ebriacher Baches im Süden und des Vellacher Baches im Osten trennen den Obirstock von den benachbarten Bergen.

Auch hier reicht der Bergbau weit zurück. Am 10. Februar des Jahres 11712) bestätigte Papst Alexander III. der Propstei Seckau unter anderm ein "....predium apud Iuon et montem, ubi effoditur argentum et plumbum cum omni iure ...", also ein Gut im Jauntal und einen Berg, wo man Silber und Blei gewinnt mit allem Recht. Jaksch war der Meinung, daß sich dieser Bergbau auf der Topitza und Oistra südlich Eberndorf befunden habe. Wutte dagegen3) hielt dafür, daß damit der Obir zu verstehen sei. Ein Berglehensprotokoll, aufgezeichnet von dem Friesacher Bergrichter Karl Heller,4) welches die Jahre 1568 bis 1729 umfaßt und das sich einst im Besitze der Freiin Antonia von Silbernagel befand, später aber im Wege des Ferlacher Kaplans B. L. Maruschnig durch den Geschichtsverein ins Landesarchiv gelangte, gibt ebenfalls Nachricht über betriebenen Bergbau in diesen Revieren. Die Aufzeichnungen führen uns zunächst in die Gegend von Kappel, dem heutigen Eisenkappel, an den Westabfall der Petzen. Dort, im Lobniggraben, erhielt am 30. September 1568 Ludwig Ungnad, Freiherr zu Sunnegg, "ein alts verlegenes gepey, das nennt er bei sant Dhonel (Daniel), ist ihm verliehen wie Bergwerksrecht ist." Worauf Ungnad schürfte, wird nicht gesagt, doch wohl auf silber. hältige Bleierze. Der Vermerk, daß es sich um alte, verlegene Gruben handelte, beweist, daß auch hier der Bergbaubetrieb nichts Neues darstellte.

In derselben Lobnig empfing Ungnad im selben Jahre noch ein "alte verlegens gepey, so vormals Adam Lindner gebaut" -es existierten also ältere, verlorengegangene Aufzeichnungen -"und hat Abraham geheißen und ist jetzt genannt bei st. Johannes Kupferbau und ist im Gnaden verliehen wie Bergwerksrecht ist." Weiters

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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