Wießner H. / II Textauszug |
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Seite 209 Urkunde des Patriarchen Bertold von Aquileja,6)
in der er dem Kloster Viktring die Kirche St. Leonhard samt
Patronatsrechten mit der Verpflichtung zum Geschenk machte, für die
Instandhaltung der Wege und Brücken in dieser Gegend Sorge zu tragen, was
für die Verkehrswichtigkeit dieses Saumpfades zu dieser Zeit spricht. Zu
diesem Zwecke wurde dem Kloster vom Patriarchen die Anlage von Neubrüchen
gestattet. Unbestätigten Nachrichten zufolge sollen die Mönche des
Stiftes bereits 1257 am Halbingersattel über den Josefbauer Bleierze zu
Tal gebracht haben, welche sie in Gruben am Nordhange des Singerberges
brachen. Auch der Name eines Riedes "Knappenberg" ober dem Rabenberg,
der westlichen Fortsetzung. des Singerberges, deutet auf ehemaligen
Bergbaubetrieb hin.7). Die Gerichtsbarkeit in diesem Gebiet lag in den Händen der
Herren von Hollenburg, steirischer Ministerialen, deren Landgericht im Süden
bis zum Karawankenkamm reichte.8) Zwischen dem Kloster und der
Herrschaft Hollenburg kam es immerfort zu Reibereien und in der ersten
diesbezüglichen Nachricht aus 13329) hören wir zum ersten
Male von dem "Bleiberg" im Viktringer Gebiet. Es heißt da in
der Urkunde: "Ich Chunrat von Oufensta in, Marschalch und Houbtman
in Chernd9n, vergih offenleich mit diesem brief, daz der, ersam Apt und
dew Sammung ze Vittringen oft und diche gechlait haben und recht gesucht
haben vor minem lieben Herren, dem Chünig Heinrich von Behairn und
Herzogen in Chernden, hintz der Herschaft von Pettaw, die deu vest
Holenburk da gehört umb daz Gericht des Cochuses leut von Victringen und
umb den Pleyerberch mit den Gemerchen und umb den zehenten der
Gereut in dem Leubel und ir hantfest gezaigt habent vor minem vorgenanten
herren und alle zeit ir sache aufgeschoben war, untz daz der Lantsherre
saezze ze gericht und hove umb aygen und umb lechen etc. Das ist gegeben
sant Veyt nach Christes geburt dreyzehen hundert jahr in dem zwai und
dreizigsten jar des verwichen sein zue sant Jakobs tag." So hat auch hier wie andernorts bei Villach die Tatsache
von Bleifunden zunächst dem Berg, der Gegend und der dort entstandenen
Knappensiedlung den Namen gegeben. Ob es sich hiebei um einen planmäßigen
Abbau handelte und über das Ausmaß der Produktion erfahren wir zunächst
nichts.
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