Wießner H. / II Textauszug |
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Seite 208 Das ganze Gebiet dieses einstigen Unterkärntner Blei- und
Zinkbergbaues, von dem die wichtigsten Teile 1919 an Jugoslawien
abgetreten werden mußten, läßt sich in drei Abschnitte zusammenfassen:
I. in den Abschnitt zwischen Feistritz bzw. Suchagraben und dem Loiblbach
mit dem Schwerpunkt in Windisch -Bleiberg, 2. in den Abschnitt
zwischen Loiblbach und Vellachbach, den man auch als Bergbaurevier ,Obir
oder Kappel bezeichnen könnte, und 3. zwischen Vellachbach und dem
Ursulaberg mit den Schwerpunkten Schwarzenbach -Mieß -Bleiberg, der auch
als das Petzenrevier angesprochen werden kann. Die Erzmassen waren
in diesen Gebieten von sehr unregelmäßiger Form und oft auf weite
Strecken von tauben Gesteinsmassen unterbrochen, woraus sich ein äußerst
schwieriger bergmännischer Abbau ergab. Speziell die vielen
Hoffnungsbauten machten den Betrieb sehr kostspielig. Gewerke Obersteiner
bemerkte seinerzeit, daß ein Drittel der Gesamtkosten auf Hoffnungsbaue
aufgehe.2) Auch hier ruht die Frühzeit des Bergbaues im Dunkel. Die
Existenz vieler alter Tagbaue und verbrochener Stollen läßt auch in den
Karawanken frühen Bergbau vermuten, zumal die Pässe und Talzüge, wie
aus den zahlreichen Funden aus römischer Zeit hervorgeht,3) einen
lebhaften Verkehr und Handel erkennen lassen. L. Jahne berichtet von einer
Äußerung R. v. Canavals,4) daß sein mütterlicher Großvater,
der Gewerke Rosthorn, bei dem bekannten Bleigewerken Komposch eine vom
Hochobir stammende Bleitafel mit lateinischer Inschrift gesehen habe, die
dieser aber einschmelzen ließ, damit er von weiteren Erhebungen
unbehelligt bliebe. A. Windisch -Bleiberg.5)
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