Wießner H. / II                                                                               Textauszug

 

Seite 206

Weitensfelder Bürger Wolfgang Märko bei Zweinitz und dergleichen mehr.

Auch im Glantal gab es mehrere Schürfe auf Bleierze, so bei Glanegg, wo wir Freiherrn von Koller und Matthias Räditschnig als Gewerken begegnen.

Im Landgericht Keutschach schürften bei Plescherken B. Suntinger und Josef von Pirkenau.

Ein weiterer Silber- und Bleierzbergbau befand sich auf dem Landskroner Berg. Nach einem Bericht des Landeshauptmannes Christof Khevenhüller8) fand man da einen halben Klafter dick Erz, "hält der Zentner in 8 oder 9 Lot Silber ungefährlich ...". Man hatte schon etliche Gebäu aufgeschlagen, was aber Herr Khevenhüller nicht leiden mochte, weil er besorgt war, daß man ihn um das Schloß bringen wolle. Der dortige Bergbau wurde 1554 durch Oberstbergmeister Singer kornmissioniert und angeblich keinerlei Gänge vorgefunden. In einer nicht unterschriebenen Anzeige aber wird der Verdacht ausgesprochen, daß Khevenhüller "die Commissare korrumpiert habe und sich die armen Gewerken vor dem gedachten Herrn nit ruieren noch die Gäng anleigen dürfen, denn er sie von wegen .des Bauens, weil er ihr Obrigkeit und Landeshauptmann ist, nur tot haben wolle". Nach der Beschau seien die Gewerken zum Bergmeister gekommen und hätten ihm gezeigt, daß doch Klüfte bis zu einem halben Klafter vorhanden wären. Die Gewerken gaben auch an, man habe die Erzgänge absichtlich verstürzt, damit sie die Kommissare nicht sehen sollten. Khevenhüller habe selbst beim Graben des Teiches 30 Zentner Erz erobert, ins Schloß schaffen und verlauten lassen, daß das Erz weder Gold noch Silber oder Blei enthalte. Die Gewerken machten sich erbötig, die maßgebenden Personen heimlich des Nachts in die Weinberge zu führen, wo gewaltige Klüfte an den Tag träten. Am 20. Juli 1554 wurde der Bergbau .neuerlich durch Matthias Gartner, Bergrichter in Kitzbühel, und Hans Erlacher im Lokalaugenschein genommen. Der Kommission gehörten ferners Erasmus zu Windischgräz, Georg Paradeiser und der Oberstbergmeister Singer an. Der dortige Bergbau war jedenfalls noch 1558 in Betrieb, wie eine im Landesarchiv erhaltene "Raitung am Lantzkronberg anno 1558" bezeugt.9) Es werden dort gegen 15 Gruben aufgezählt, die zumeist Eigentum der Fugger waren. Dann scheint aber der dortige Bergbau allmählich abgekommen zu sein. Merkwürdig ist aber, daß sich noch 1785 Ignaz von Stockersheim um die alten, verlassenen silberhaltigen Bleigruben ob Landskron im sogenannten Weingarten bewarb.10)

Der Bleibergbau Scharte bei Kaning in der Gegend wurde 1851 durch den Villacher Fabrikanten Ernst Dietz wieder

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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