Wießner H. / II Textauszug |
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Seite 205 Der Silberund Bleierzschürfe auf der Saualpe sind
so viele, daß, sie alle hier aufzuzählen, nicht möglich erscheint.
Dauernden Bestand hatte wohl keiner von ihnen. Ein ungemein oft genanntes Bergbaurevier auf silberhältige
Bleierze bildeten Meiselding und Kraig. In Meiselding werden uns 1582 als Gewerken Veit Ebner,
Lorenz Kahl, Arnbros Zobersdorfer und Simon Kropf genannt.6)
1736 war dort ein gewisser Karl Eder Gewerke. Auf ihn folgten Wimmer und
Erio, die 1747 um Fronbefreiung auf zwei Jahre baten. 1747 berichtete J. Kofler7) über den dortigen
Bergbau. Er schreibt: "Ohnweit des vorbesagten Wimitzgrabens eine
Meile von St. Veit zu Meiselding habe ich das von Franz Karl Erio und
Johann Martin Wimmer und Kompagnie bearbeitete Silberbergwerk in
Augenschein genommen. Die Haupterzgruben ohne Namen ist ganz bequernb ob
des Verwesers Wohnung auf Stunde 3 Morgens angeschlagen und bis an das
Feldort bei 200 Klafter stollfärtig aufgeschlagen. In dieser ist eine
stehende Kluft. Das Erz bestehet in einem k1einspleißigen Bleiglanz und
Blend und ist sehr hart und muß mit Pulver bezwungen werden. Die andere
Grube ist auf Stund 12 Uhr Mitternacht schon bei 100 Klafter Hoffnung
eingetrieben worden. Das Erz soll pro Zentner 7 bis 8 Pfund Blei und 1½
Lot Silber halten. Das Personal bestehet aus 33 Köpfen." Soweit der
Bericht Koflers. 1759 war Franz Wimmer Alleinbesitzer. Sein Nachfolger war
Alois Obersteiner, Oberverweser in Murau, und in dieser Familie blieb das
Bergwerk bis zu seiner Aufgabe, die in die Vierzigerjahre des vorigen
Jahrhunderts fällt. Die Schurfrechte befinden sich derzeit im Besitze der
Familie Auer von Welsbach. Im nahen Kraig waren der "Khulben"
und der "Arztberg" Mittelpunkte des Bergbaues und. der
Schürfe waren dort so viele, daß, sie alle aufzuzählen, zu weit führen
würde. Als Hauptgewerken seien F. Xaver Mayer, Freiherr von Silbernagel
und die Familie Obersteiner genannt. Im Wimitzgraben begegnen wir um 1790 dem Gewerken
Simon Kilzer, wohl einem Verwandten der Bleiberger Kilzer; bei Maria-Saal
schürfte am Sechzehnerberg Maria Eder, bei Hochosterwitz im
Thalsdorfer Wald Alexander von Garben. In der Gegend von Moosburg, Krumpendorf, Sankt
Peter, Köstenberg und im Ossiacher Buchenwald stoßen
wir auf die Blei- und Silbergewerken Martin Stückler, Josef Tiefenthaler,
den bergbaulustigen Pfarrherrn von Tultschnig, Eugen Freiherrn von Wezel,
J. Glantschnigg und Suntinger.
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