Wießner H. / II                                                                               Textauszug

 

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ten", ..."daß wir inen in unser und unsers stift bergwerk bey ine zwischen Oswalten Rabels und dem see in dem Flitsch gelegen, umb solich zins, als wir vormals unser bergwerk Galitzenstain in Kerndten in der Summeraw bey Reinvels (Reichenfels) Niklen Gleismüller und in dem Lavanttal Bartlmä Veivol verlihen und gelassen hetten, geruhten zu verleihen und zu lassen, darin si Vitriolgraben und arbeyten wollten, daß si ir narung dester baß erlangen". Der Bischof willfahrte ihrer Bitte, "si mugen auch graben darin, als vil si slagen, und mugen auch richter desselben bergwerch unter inen machen und holtz darzue nemen, sovil si des ungeverlich bedurften und zu zins jedes jar aus St. Michaelstag zwen gulden dukaten oder ungrischen dem amtmann zu Villach reichen. Sollten sie in dem bergwerk ander arz dann Vitriol finden und sichtiglich erscheinen wurde, es were Gold, Silber, Kupfer, Bley oder anders, so soll uns und unserm stift und nachkhumen von demselben erz der Zehent on eintrag davon geben werden". Die Urkunde wurde am Dienstag nach dem Sonntag Judica 1456 in Bamberg von Bischof Anton ausgestellt. Zwei Tage später verlieh der Bischof den Bürgern von Tarvis einen Jahrmarkt "auf dem Sunntag nach unser lieben Frauentag assu.mptionis" und ein Wappen "eine schwarzen lewen in einem goldenen feld und ein weihse stangen oder strich dafür, als herkomen und gewohnheit ist und unden zwei gelbe schlüssel in einem plaben velde".68)

Die Situation war also folgende: Das Bistum hatte um die Mitte des 15. Jahrhunderts auf dem Terrain zwischen dem Gute eines bambergischen Untertanen namens Oswald Rabel und dem See einen Bergbau. Worauf gebaut wurde, kommt in der Urkunde zunächst nicht zum Ausdruck, doch geht aus dem Nachfolgenden hervor, daß es ein Vitriolbergwerk war, wie solche Bamberg in der Umgebung von Reichenfels im oberen Lavanttal bereits aufgerichtet und verliehen hatte. Um welche Art von Galitzenstein, ob um Kupfer- oder Zinksulfate, es sich dabei handelte, wird nicht gesagt. Ob der vorgenannte Rabl, nach dem in der Folge Siedlung und See benannt wurde, ebenfalls einen Bergbau unterhielt, ist nicht zu erweisen.

Am 12. Oktober 1489 befahl Bischof Heinrich seinen Beamten in Kärnten, die Tarviser in der Benützung dieses Bergwerkes "zu den unseren an der Tarvis und Segnez (Saifnitz), welche bei unserem Vorfahren Anton durch einen unseres Stiftes Vitztum in Kärnten, Sweinfurter genannt, gemacht und aufgerichtet wurden" -zu schützen und zu schirmen. Beschränkte sich also dem Wortlaut der einschlägigen Urkunden zufolge der Bergbau in Raibl zunächst auf die Gewinnung von Zink- oder Kupfervitriol, so scheint man doch bald auch auf

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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