Wießner H. / II                                                                               Textauszug

 

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nur Galmei, das schlechten Absatz habe, während Blei hoch im Preise steht. Außerdem werde das Galmei noch durch die mitbehandelten Bleierze verdorben und das Blei durch die bei dem Bleischlich bleibenden Zinkerze vermindert. Galmei- und Bleierze kämen miteinander auf die Galmeiröste und würden erst dann oberflächlich sortiert. Deshalb steht auch das Werk in voller Einbuße. Man solle das Bergwerk der Hauptsache nach als Bleibergwerk und nicht als Galmeibergwerk ansehen. Auch die Führung sei unökonomisch, da das ganze Personal zur Aufbereitung der Erze verwendet werde, während dazu andernorts Kinder und Weiber, gering entlohnt, verwendet werden. Wenn dieser Bau wie in Raibl behandelt würde, könnte er in jährlich merklichen Nutzen gebracht werden.

In der Hossa am Nordhang der Jauken besaß Frau Elisabeth von Schwerenfeld Gruben, die sie 1786 dem Ärar zum Kauf antrug.57) Die Bergbaue hießen Neujahr und Alpel. Sie verlangte für die Taggebäude 3000 ft, für das Inventar und die Vorräte den Schätzwert. Statt des Kaufschillings sollte ihr der sechste Teil frei gebaut werden. Bergverwalter Ignaz Marx besichtigte 1786 die Gruben und sagt darüber: In den oberen sogenannten Jaukener Böden liegt die Schwerenfeldsche Neujahrsgrube, die sich schon in der 5. Klafter in einer von den Alten unordentlich gegen Abend betriebenen Grube auf Galmei und Bleierze, aber bei festerem Gestein, verunedle und deshalb aufgegeben wurde, obgleich die Flöze sehr höflich sind. Der in der 6. Klafter neu angetroffene edle Flözgang bricht in Kalkstein, ist aber beträchtlich verhaut. Bei einem Taggesenke stieß man auf ein 2 Schuh mächtiges Galmeierzlager und auf einen Schuh breiten Bleierzgang.

Dieselbe Gewerkin hat etwa ¾ Stund tiefer auch eine Bleigrube, das sogenannte Alpel, mit einem 3 Schuh mächtigen Gang hochgängiger Bleierze. Dermalen aber ist diese Gewerkschaft bei dem Mangel guter Anstalten und dem Verfahren ohne alle Bergwerkskunde im Verbau. Die Taggebäude bestehen aus einem neuen, geräumigen Berghaus, einem Pulverturm, einer Erzmühle, einem mit einer Separationsrinne versehenen Waschwerk und einem Flammofen. Dem Waschwerk gebricht es aber zumeist an Wasser. Marx schlägt vor: für die Taggebäude 2000 fl zu geben, die übrigen Bedingungen der Gewerken anzunehmen.

1786 betrug die Jaukener Produktion mit 38 Mann Belegschaft 19.922 Zentner Galmei und 4430 Pfund Blei, der Galmei ging nach Lienz und Achenrain, da Möllbrücke damals kein Messingwerk mehr besaß.

Das Galmeibrennen dürfte am Ende der Waldregion wahrscheinlich in der Ried "bei den alten Öfen" erfolgt sein und der gebrannte Galmei sodann über den Bärenboden auf einem Mittelding zwischen Schlitten und Wagen, auf sogenannten "Schleifen" nach Dellach i. D. gebracht worden sein.

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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