Wießner H. / II                                                                               Textauszug

 

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Wolkensteiner auch im Besitze der Lienzer Messinghütte standen, diese sogar von ihnen ins Leben gerufen worden war.49) Winkelhofen war aber nur ganz kurze Zeit Gewerke auf der Jauken, denn bereits 1661 übergab er den dortigen Bergbau an Andrä Pranger und Karl Aschauer, Messinggewerken am Achenrain zu Rattenberg. Die beiden hatten das dortige Messingwerk 1653 errichtet.50) Ein Teil des Galmeis wurde auch an die 1597 ins Leben gerufene Messinghütte in Möllbrücke geliefert.51)

Auch der Erzbischof von Salzburg dürfte noch Forderungen am Jaukener Bergbau offen gehabt haben, denn 1661 erfahren wir von einem Prozeß zwischen Michael Zauchenberger, Vicedomamtsverwalter, im Namen der Hofkammer zu Salzburg, und Andreas Winkelhofer zu Engles, gewesten Inhaber und Verkäufer des Galmeibergwerkes an der Jauken, um darauf liegende 10.000 fl Kapital. 1717 empfing Paul Michael Leitner, obrister Berg- und Schmelzwerkfaktor in Tyrol, und Hans Pfeifer die auf der Jauken bearbeiteten sechs Hauptgruben und Schermgebäu: St. Barbara, Georg, Veit, Ursula, Ulrich und Margareth samt Freigebäu auf Galmei. Für die Zeit von 1689 bis 1700 liegen die Produktionsergebnisse der Jauken auf Galmei vor. Sie betrugen:

1689     680 Kübel

1690     1030 Kübel

1692     1115 Kübel

1693     650 Kübel

1694     735 Kübel

1695     740 Kübel

1696     740 Kübel

1697     855 Kübel

1698     712 Kübel

1699     510 Kübel

1700     1060 Kübel

Am 15. August 1719 berichtete52) Adam Seyfried Graf von Grottenegg, Oberstbergmeister in Kärnten, an die innerösterreichische Hofkammer: bezüglich des Streites des Achenrainer Messinghandels mit Christian Hieronymus Steiner betreffend den Galmeibergbau Jauken. Die Achenrainer hatten den Jaukener Bergbau inne, betrieben ihn aber nicht und hatten ihn gefreit. Ohne Androhung der Caducität alber habe ihn der Steinfelder Bergrichter dem Steiner dann verliehen. Daher seien die Achenrainer noch in ihren Rechten und sie hätten dem Steiner die bisherigen Auslagen zu ersetzen. Der Prozeß zwischen beiden setzte sich durch Jahre fort

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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