Wießner H. / II Textauszug |
|
---|---|
Seite 176 Zentner Blei und bei jeder neuen Grube 200 Zentner Erz oder
100 Zentner Blei frei lassen. In Bleiberg werde die Fron nicht in Erz
gereicht, sondern in Blei, wofür der Gewerke vom Bischof 4 Sch für den
Zentner erhalte. Nachdem aber hier in Erz gefront würde und durch die
weite Fuhr große Kosten erwachsen, so befürworte Singer dem Erzbischof,
für den Zentner Fronblei 3 fl zu vergüten. Die Hofkammer befürwortete
den Antrag Singers, damit die Baulust des Erzbischofs erhalten bliebe.
Tatsächlich wurde ihm bewilligt, 1000 Zentner Erz oder 500 Zentner Blei
fronfrei abzuteilen, desgleichen von jeder neuen Grube 200 Zentner Erz
oder 100 Zenter Blei.46) Auf die Dauer schien sich Herzog Ernst
mit dem Bergbau auf der Jauken nicht hinausgesehen zu haben, denn 1558
berichtete der Oberstbergmeister an die Hofkammer, daß der Erzbischof -er
war es übrigens damals nicht mehr, da er resigniert und sich auf seine
Grafschaft Glatz zurückgezogen hatte -den Bergbau dort aufgegeben habe.
Wir wissen, daß er sich dafür in Raibl engagiert hatte. Die Jauken
hatten aber seither andere Gewerken empfangen und diese bauten, wie der
Oberstbergmeister bemerkte, dort stattlich. 1560 war Ernst verstorben und
der Kärntner Bergbau in die Hände seiner Erben Übergegangen. Lag im 16. Jahrhundert das Schwergewicht des Jaukener
Bergbaues auf den Bleierzen, so änderte sich dies im 17. Jahrhundert
insoferne, daß nun die Zinkerzproduktion in den Vorder. grund trat. Die
Veranlassung hiezu war die Errichtung von Messinghütte n in Lienz und Möllbrücke,
die gute Absatzmöglichkeiten für die Jaukener Zinkerze boten. 1643 stand der Bergbau auf der Jauken im Besitze der Grafen
von Wolkenstein und Bergrichter Florian Kriegelstein berichtete in diesem
Jahre an den Oberstbergmeister:47) "Belangend die Gold-,
Silber-, Kupfer-, Galmei- und Bleibergwerk werden erstlich der
wohlgeborenen Herren Grafen zu Wolkenstein Galmei- und Bleierzwerk an der
Jauken mit 10 Arbeitern belegt, inmaßen die gefallen landesfürstliche
Fron -um die Bergherrlichkeit der Grafen von Ortenburg war der Streit noch
unentschieden -in einer Amtsraitung zu ersehen, ein schön Anzahl Galmei-
und Bleierz erhaut worden. Wird verhoffentlich allda bei diesen Gebäuen,
wiewohl in vielen Jahren die Gäng stark verhaut, noch Nutz geschaffen
werden. Es seien aber die wohlermelten Herren Grafen in noch stetem An.
lagen, ihnen den übermäßig hohen Waldzins zu ringern". 1644 betrug
die Produktion der Wolkenstein auf der Jauken : 975 Zentner Galmei und 150
Zentner Blei. Sie betrieben dort zwei 6fen und die Unkosten sollten sich
auf 60 fl belaufen.48)
|
|
zurück.... |